Netgear im Test:Wlan-System Orbi - braucht man das?

Netgear im Test: Das Grundset von Orbi kommt mit einer Basisstation und einem Satelliten daher. Das System unterstützt Wlan-Roaming.

Das Grundset von Orbi kommt mit einer Basisstation und einem Satelliten daher. Das System unterstützt Wlan-Roaming.

(Foto: oh)

Wlan ist in Heimnetzwerken oft nicht verfügbar, wo es gebraucht wird und die Einrichtung ist kompliziert. Netgear will das nun ändern.

Von Moritz Jäger

Mit der Orbi-Serie will Netgear drei Probleme von Heimnetzen angehen: Wlan ist erstens oft nicht da verfügbar, wo es gebraucht wird. Zweitens ist die Einrichtung zu kompliziert. Drittens sehen viele der Geräte aus, als hätte ein der Grundzüge des Designs völlig unkundiger Ingenieur sie entworfen.

Orbi besteht aus einer Basisstation und einem oder mehreren Satelliten, die sich über einen Funkkanal zu einem sogenannten Mesh verbinden. Gegenüber den meisten Repeater-Lösungen hat das den Vorteil, dass keine Geschwindigkeitseinbrüche eintreten und die volle Leistung überall zur Verfügung steht.

Zudem unterstützt Orbi Wlan-Roaming. Dabei spannt sich ein Wlan über mehrere Zugangspunkte. Notebooks, Smartphones oder Tablets können zwischen den jeweiligen Zugangspunkten wechseln, ohne dass die Verbindung abreißt. Das klappt im Test erfreulich gut, selbst Videostreams kann man sich beim Wechseln von einem Orbi zum anderen ohne Unterbrechung ansehen.

Hauptstation und der Satellit sind vom Werk aus miteinander gepaart, lassen sich aber alternativ über Knöpfe auf der Rückseite aufeinander abstimmen. Gut gelöst ist die Konfiguration des Systems: Mit wenigen Schritten ist das Netzwerk eingerichtet und aufgesetzt, egal ob mit PC, Handy oder Tablet. Orbi erkennt automatisch, ob bereits ein Modem eine Internetverbindung bereitstellt und welche Funkkanäle wenig belegt sind.

Gut gefällt auch das Design: Netgear orientiert sich offenbar an Apple oder Sonos. Die Orbi-Geräte sind schlicht, weiß und sehen eher aus wie Lampen oder Designobjekte, als ein Wlan-Router. Damit kann man auch rechtfertigen, einen Satelliten sichtbar aufzustellen.

Ein paar Makel bleiben aber: Orbi gibt es aktuell noch nicht mit Modemfunktion, es braucht also immer noch ein Zusatzgerät. Telefone werden ebenfalls nicht unterstützt, auch nicht als DECT-Station. Und es bleibt der Preis: Netgear verlangt für das Grundset mit einem Satellit 430 Euro. Das ist ein stolzer Preis, für den man allerdings knapp 350 Quadratmeter zuverlässig mit Wlan versorgt.

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