Deutsche Bank:Sparten-Ziel kassiert

Das Finanzinstitut traut sich nur noch zu, unter die "Top zehn" der globalen Vermögensverwalter aufzurücken. Dass sich das Management von ehrgeizigeren Plänen verabschiedete, liegt unter anderem am Personalwechsel.

Von Meike Schreiber, Frankfurt

Die Deutsche Bank hat sich nach den jüngsten Kapitalabflüssen von ihren ehrgeizigen Zielen in der Vermögensverwaltung verabschiedet. Die Bank traut sich nunmehr nur noch zu, unter die "Top zehn" der globalen Vermögensverwalter aufzurücken. Zuletzt wollte das Institut noch zu den "Top fünf" vorstoßen. "Wir müssen und wir werden aufholen. Wir wollen unter die ersten zehn, das ist das Ziel", sagte Nicolas Moreau der Welt am Sonntag. Der Franzose steht seit 1. Oktober an der Spitze des Geschäftsbereichs Deutsche Asset Management. Die neuesten verfügbaren Zahlen zeigen die Bank allenfalls auf dem zwölften Rang der Liste der global größten Vermögensverwalter. Im laufenden Jahr hatten Anleger Geld in Milliardenhöhe aus den Fonds der Deutschen Bank abgezogen. Die Negativschlagzeilen und der zwischenzeitlich niedrige Aktienkurs hatten zahlreiche Kunden verschreckt. Die Abflüsse waren auch deswegen so problematisch für die Bank, weil damit einst stabile Geschäftsfelder weiter geschwächt wurden. Mit Blick auf die jüngste Kursrallye an den Börsen warnte Moreau vor einer Überhitzung der Märkte. "Es ist schlecht, wenn eine Zentralbank Investoren durch ihre Politik quasi dazu zwingt, in den Aktienmarkt zu gehen", sagte er. Kurzfristig würden dadurch zwar die Kurse steigen, langfristig komme es aber zu einer immer größeren Kluft zwischen Preis und tatsächlichem Wert der Aktien.

© SZ vom 12.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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