Sport:ASV-Hallenmasters unter traurigen Vorzeichen

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An diesem Dienstag, 17 Uhr, starten die Fußballer in das erste Vorrundenturnier des ASV-Hallenmasters. (Foto: Niels P. Joergensen)

Der Jahresabschluss der Amateurfußballer startet im Gedenken an den überraschend verstorbenen Herbert Reischl.

Von Benjamin Emonts, Dachau

Seit nunmehr 17 Jahren sind die Dachauer Hallenmasters ein stimmungsvoller Jahresabschluss der Amateurfußballer aus dem Landkreis Dachau und Umgebung. In diesem Jahr aber findet das Turnier des ASV Dachau unter sehr traurigen Vorzeichen statt. Herbert Reischl, der die Fußballabteilung des ASV wie kein zweiter geprägt hat und das Hallenturnier jahrelang maßgeblich organisierte, ist Anfang Dezember im Alter von nur 45 Jahren überraschend gestorben. Der Schock und die Trauer sitzen noch tief. Die Absage des Turniers ist für die Verantwortlichen des Vereins aber nie ein Thema gewesen. Denn das, darin sind sich alle einig, hätte der im positiven Sinn fußballverrückte Reischl am allerwenigsten gewollt.

Für die Hallenmasters war er der Mann für alles. Er stellte das Teilnehmerfeld zusammen, entwarf Spielpläne, organisierte Schiedsrichter und half auch Mal an der Bar aus, wenn Not am Mann war. Seine Begeisterung und sein lockeres Auftreten werden dem Turnier fehlen. Ein kurzer Plausch oder ein humorvoller, sportlicher Seitenhieb waren bei Reischl immer drin. Man freute sich, ihn zu sehen - auch als sportlicher Kontrahent.

32 Mannschaften aus fast allen Amateurligen nehmen teil

Die prestigeträchtigen Hallenmasters in der Georg-Scherer-Halle müssen nun ohne ihn auskommen, was aber nicht heißt, dass nicht wieder toller Sport geboten wird. Bei den Teams aus dem Landkreis Dachau ist das Turnier sehr beliebt, weil es viele Zuschauer, eine tolle Stimmung und professionelle Strukturen verspricht. Insgesamt 32 Mannschaften aus fast allen Amateurligen nehmen heuer wieder teil. Die auf dem Papier stärkste Mannschaft stellt der Lokalmatador TSV Dachau 1865, der in der Bayernliga auf einem beachtlichen vierten Tabellenplatz überwintert. Allerdings bleibt abzuwarten, ob der TSV auch seine erste Garde aufs Feld schicken wird. Seine größten Kontrahenten dürften die vier Landesligisten sein: der TSV Eintracht Karlsfeld, der SC Olching, der TSV Eching und der Gastgeber ASV Dachau, der traditionell seine zweite Mannschaft und ein Youngster-Team mit ins Rennen schickt. Beim SC Olching dürfte der im Landkreis berüchtigte Stürmer Marco Bläser schon heiß auf einen Einsatz gegen etliche ehemalige Mitspieler sein.

Der sehr schnelle und torreiche Hallenfußball ist aber immer auch für Überraschungen gut. Die Spielzeit ist deutlich kürzer als im Freien, das Spielfeld kleiner und es stehen nur fünf Spieler inklusive Torwart auf dem Parkett. Für Überraschungen könnten insbesondere die Bezirksligisten aus Sulzemoos, Günding und vom FC Schwabing sorgen, den der ehemalige ASV-Spieler Steven Zepeda trainiert. Außenseiterchancen dürfen sich zudem Kreisligisten wie die SpVgg Erdweg, Inhauser Moos oder der SV Niederroth ausrechnen. Der Kreisklassen-Spitzenreiter TSV Indersdorf hat mit dem Ex-Bayernligaspieler Oliver Wargalla eine wahre Tormaschine in seinen Reihen. Aus der A-Klasse tritt die SpVgg Röhrmoos und der spielstarke SV Türk Dachau an. Der niederklassigste Verein im Turnier ist der B-Klassist Hebertshausen, der sich kürzlich von seinem Trainer Andre Hoffmann getrennt hat. Insgesamt ist das Teilnehmerfeld bunt gemischt, enge Partien und die ein oder andere Überraschung im Duell David gegen Goliath dürften programmiert sein. Besonderer anreizend für die Protagonisten ist jedes Jahr auch, dass der beste Spieler und der beste Torwart gekürt werden. Marco Bläser ist der Titel bislang noch vorenthalten geblieben, was den ehrgeizigen Torjäger wurmen dürfte.

Die vier Vorrundenturniere werden zwischen Dienstag, 27. Dezember, und Freitag, 30. Dezember, ausgetragen, Beginn ist jeweils um 17 Uhr. Alle Information stehen im Internet unter der Adresse www.bittlvoba-cup.de.

© SZ vom 27.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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