Odeonsplatz:Auf einen Aperol Spritz ins Tamtam-Posi

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Vegane High-End-Burger sowie fett- und mehlfreie Kuchen soll es bald im ehemaligen Tambosi geben. (Foto: Florian Peljak)

Was folgt auf das Café Tambosi? Bisher ist alles noch furchtbar geheim. Doch unser Autor weiß es schon.

Glosse von Andreas Schubert

Das Café Tambosi ist seit ein paar Tagen Geschichte. Diese Woche räumen sie den Laden aus, und viele Gäste haben sich schon vor der Schließung Einrichtungsgegenstände gesichert. Für das nächste halbe Jahr ist das ehedem beliebte Kaffeehaus eine Baustelle, für den ersten Frühjahrsaperitif müssen sich die Leute ein Ausweichquartier suchen.

Dann kommt aber bestimmt ganz was Neues und Tolles an den Odeonsplatz, wie es halt in München immer ist. Bisher ist alles noch furchtbar geheim. Gerüchten zufolge plant aber ein bislang nicht genanntes Kollektiv bärtiger Szene-Wirte ein Lokal mit angegliedertem Tattoo-Studio, in dem es vegane High-End-Burger sowie fett- und mehlfreie Kuchen geben soll, dazu eine Auswahl aus 3000 Champagnersorten, Bio-Kaffee aus der Region und handverlesenes Ugly-Obst.

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Der frühere Freischank im Hofgarten wird - gesponsert von führenden Premium-Autoherstellern - Abstellfläche für elektrobetriebene Edel-SUVs. Die halbe Stunde an der Ladestation soll voraussichtlich 250 Euro kosten, es soll schon exklusiv bleiben. Auch der neue Name ist schon durchgesickert: Aus dem Tambosi wird, dem neuen Motto entsprechend, das Tamtam-Posi, presented by Inselkammer.

Endlich wird es wieder einen Ort geben, an dem die Jeunesse dorée vor aller Augen unter sich bleiben kann. Man freue sich schon jetzt auf die sommerlichen Tage, wenn sich die Sonne in den gestylten Haaren der Besucher auf der Terrasse spiegelt. So wird München schon lange nicht mehr geleuchtet haben.

Wir werden dann mit Ehrfurcht daran vorbeidackeln und schnell nach Hause laufen. Dort hocken wir uns auf unseren alten Tambosi-Stuhl im Wohnzimmer und starren auf unsere Feldherrnhallentapete - mit einem Aperol Spritz in der Hand und einem Tränchen im Auge.

© SZ vom 04.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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