Abschiedsrede von Michelle Obama:"Ich hoffe, ich habe euch stolz gemacht"

Lesezeit: 2 min

Michelle Obama bei ihrer Abschiedsrede. (Foto: AP)

Zum letzten Mal hat Michelle Obama eine Rede im Weißen Haus gehalten - und ihr Verständnis des amerikanischen Traums erklärt.

Michelle Obama hat ihre Zeit im Weißen Haus mit einer emotionalen Rede beendet. "First Lady zu sein, war die größte Ehre meines Lebens", sagte sie den Tränen nahe, "ich hoffe, ich habe Euch stolz gemacht". Jugendliche rief sie auf, keine Angst vor der Zukunft zu haben und für Freiheiten einzustehen. Sie sollten wissen, "dass dieses Land allen gehört, woher und aus welcher Gesellschaftsschicht ihr auch kommt".

"An die jungen Leute dort draußen: Lasst euch durch niemanden das Gefühl geben, ihr würdet nicht zählen", sagte Obama. Kinder von Migranten seien "Teil einer Tradition, auf die Amerika stolz ist", und zu diesen Traditionen gehöre auch das Miteinander der Religionen. Vielfalt sei keine Bedrohung, sondern das, "was uns zu dem macht, was wir sind".

Angelehnt an die einstige Wahlkampfbotschaft ihres Mannes rief sie junge Menschen dazu auf, immer mit gutem Beispiel voranzugehen - "mit Hoffnung, niemals mit Furcht". Mit "viel harter Arbeit und guter Bildung" sei alles möglich - auch Staatsoberhaupt zu werden. Das sei es, worum es beim amerikanischen Traum gehe. Besonders dankte sie Erziehern und Lehrern, die sich jeden Tag für diese Werte einsetzten.

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Eine letzte Party der Obamas im Weißen Haus

Die 52-Jährige kündigte an, dass sie sich weiterhin um die Bildung von Mädchen kümmern werde - in den USA und darüber hinaus. Michelle Obama wuchs selbst in einfachen Verhältnissen in einem Schwarzenviertel von Chicago auf und studierte Jura an den renommierten Universitäten Princeton und Harvard, bevor sie als Anwältin erfolgreich wurde.

Am Abend nach der Rede wollte das Ehepaar Obama mit einer privaten Party im Weißen Haus Abschied feiern. Die Gästeliste blieb vertraulich, es sollten aber viele Prominente geladen sein, Informationen der Washington Post zufolge etwa die Musiker Beyoncé, Jay-Z, Stevie Wonder, die Regisseure George Lucas und J.J. Abrams sowie Schauspieler Bradley Cooper.

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Karaoke, große Reden und viel Leidenschaft

Michelle Obama eroberte in den vergangenen acht Jahren mit ihrem lockeren und zugleich stilvollen Auftreten sowie mit klugen Reden in den USA wie international viele Herzen. Neben Bildung und Chancengleichheit gehörte gesunde Lebenshaltung zu ihren großen Themen. Unvergessen bleiben etwa ihr Liegestütz-Wettbewerb mit Fernsehmoderatorin Ellen DeGeneres und das gemeinsame Singen im Auto mit Late Late Show-Moderator James Corden - das sogenannte Carpool-Karaoke.

Ihre Rede im vergangenen Sommer beim Nominierungsparteitag der Demokraten galt als eine ihrer besten, insgesamt spielte sie im Wahlkampf eine große Rolle. Am 20. Januar wird der künftige US-Präsident Donald Trump offiziell vereidigt, damit wird Melania Trump zu Michelle Obamas Nachfolgerin. Michelle Obama erwähnte das Paar in ihrer Abschiedsrede mit keinem Wort.

© SZ.de/AFP/AP/dpa/ihe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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