Diskussion:Diskussion mit Snowden: Wege aus den Krisen der Welt

Diskussion: Edward Snowden im Oktober 2016 in der Redaktionskonferenz bei der Süddeutschen Zeitung.

Edward Snowden im Oktober 2016 in der Redaktionskonferenz bei der Süddeutschen Zeitung.

(Foto: Matthias Ferdinand Döring)

Bei einer Videokonferenz in der Muffathalle sprechen der amerikanische Whistleblower und andere über globale Probleme.

Von Sarah Bioly

Im Jahr 2013 enthüllte Edward Snowden, ehemaliger Geheimdienst-Mitarbeiter, die Massenüberwachung der NSA: Daten von Milliarden von Menschen wurden ohne den Verdacht auf jegliches Fehlverhalten beschlagnahmt. Von den amerikanischen Behörden verfolgt, lebt Snowden seitdem in Russland im Exil. Von dort aus hatte der berühmte Whistleblower bereits zahlreiche Videoauftritte.

In seiner nächsten Livekonferenz am Sonntag, 15. Januar, in der Münchner Muffathalle wird Snowden über Privatsphäre und Bürgerrechte sprechen: Wie viel Sicherheit kann Überwachung bieten, und ist diese wirklich ein Resultat des Terrorismus? Über Strukturen und Zusammenhänge klären neben Snowden fünf weitere Experten, deren Namen für kritischen Journalismus oder wissenschaftliche Arbeit stehen, in Interviews auf.

Organisiert und geleitet wird der Abend vom unabhängigen Online-Informations-Netzwerk "acTVism Munich". Die Veranstaltung selbst ist zwar bereits ausverkauft, doch über die Website http://www.actvism.org lässt sich das Event online verfolgen; der Link für den Stream wird am Sonntag bekanntgegeben. Die Interviewreihe wird mit dem Philosophen und Aktivisten Srećko Horvat eröffnet: Er erklärt, wie wichtig der politische Aktivismus ist. Im Anschluss wird die Rolle und die Aufgabe der Medien von Paul Jay, Vorstandsvorsitzender von The Real News Network (TRNN), diskutiert.

Eingeladen ist außerdem Jürgen Todenhöfer, der bekannte deutsche Publizist, ehemalige Medienmanager und Politiker. Er wird über die westliche Außenpolitik und die Rolle Deutschlands berichten, und Jeremy Scahill, Enthüllungsjournalist und Kriegskorrespondent wird die US-Außenpolitik und die Rüstungsindustrie behandeln.

Per Video wird auch Richard D. Wolff, Professor für Wirtschaft an der University of Massachusetts, anwesend sein und über Freiheit und Demokratie im ökonomischen System sprechen. Fragen an einzelne Person, können vorab per Mail an AcTVism geschickt oder am Abend selbst abgegeben werden. Wer allerdings etwas zur Massenüberwachung wissen möchte, wird sich gedulden müssen: Snowden spricht zum Schluss.

Freiheit und Demokratie, Live- und Videokonferenz, Sonntag, 15. Jan., 17 Uhr, Muffathalle, Zellstraße 4, 089 / 45 87 50 00

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