Niederbayern:Überraschendes Babywunder im Klinikum Deggendorf

Baustelle für "Joseph-Pschorr-Haus" in München, 2013

Jede elfte Frau im pflegerischen Bereich ist im Deggendorfer Krankenhaus schwanger.

(Foto: Catherina Hess)

76 Krankenschwestern und Ärztinnen sind dort momentan schwanger. In Deggendorf beginnt jetzt das Rätselraten: Gibt es im Krankenhaus vielleicht einen allzu umtriebigen Chefarzt?

Kolumne von Johann Osel

Für werdende Mütter scheint das Donau-Isar-Klinikum in Deggendorf eine gute Adresse zu sein. Davon zeugen die steigenden Geburtenzahlen in dem Krankenhaus und, wenn man nachhorcht in der Region, ein ordentlicher Ruf in Sachen Niederkunft. Regelmäßig gibt es in der Klinik Info-Abende: Schwangere oder Frauen, die mit einer Schwangerschaft schwanger gehen, können Fragen stellen, Vorträgen lauschen, den Kreißsaal besichtigen und ein Gespür für die Klinik bekommen, in der ihr "Wunder der Geburt" stattfinden soll.

Bereits bestens vertraut damit werden in diesem Jahr 76 Mütter sein - diese stolze Zahl an Krankenschwestern (inklusive einiger Ärztinnen) des Deggendorfer Klinikums ist momentan schwanger. Das ist gut jede elfte Stelle im pflegerischen Bereich, in dem sehr wohl auch Männer beschäftigt sind. Landrat Christian Bernreiter verkündete die Zahl neulich in der Kreistagssitzung, zuerst berichtete die Deggendorfer Zeitung darüber. Eigentlich war es nur ein Detail in der Debatte über vakante Stellen im Klinikum.

Doch die hohe Zahl an Schwangeren verblüfft, und so beginnt in Deggendorf jetzt das Rätselraten, augenzwinkernd. Demnach soll mancher Chefarzt schon als allzu umtriebig akut in Verdacht stehen; auch auf Facebook gehen Vermutungen in die Richtung. Einer schreibt: "Sind da so tolle Ärzte unterwegs, im Klinikum?" Ein anderer meint: "Wer war denn da so fleißig?" Ein respektvolles "Holla, die Waldfee!" ist ferner über den klinischen Kindersegen zu lesen - ungefähr das denken sich die meisten Bürger.

Man gratuliere den Mitarbeiterinnen herzlich, sagt auf Anfrage der Pressesprecher des Klinikums. "So dramatisch" sei die Angelegenheit aber nicht; sonderlich amüsant ist sie seiner nüchternen Stellungnahme zufolge ebenfalls nicht. Der Sprecher verweist auf erhöhten Personalbedarf wegen steigender Patientenzahlen - unabhängig von all den schwangeren Schwestern.

Massiv eingesetzt habe der Aufschwung bei den Patientenzahlen im September 2016, heißt es ergänzend in einer Mitteilung des Deggendorfer Klinikums. Dies führe man auf neue medizinische Angebote und Leistungen durch neue Chefärzte zurück, die ihre Tätigkeit in den vergangenen Monaten aufgenommen haben.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: