Red Bull plant Eventhalle:Endlich wird das Olympiagelände wieder zum Sportpark

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Fußball wird im Olympiastadion schon lange nicht mehr gespielt - nun soll der Sport wieder wichtiger werden. (Foto: dpa)

Die Stadt und der Olympiapark würden von einer modernen Eishockey- und Basketball-Arena profitieren. Doch bei Red-Bull-Chef Mateschitz ist auch Vorsicht geboten.

Kommentar von Christian Krügel

Dietrich Mateschitz hat es mit einem Limonadenrezept, vor allem aber viel Verhandlungs- und Vermarktungsgeschick zu einem Milliardenvermögen gebracht. Über Projekte oder gar sein Geld redet er freilich sehr ungern. Umso bemerkenswerter ist deshalb seine öffentliche Ankündigung, im Olympiapark wirklich eine Sportarena für 100 Millionen Euro zu bauen.

Mateschitz lässt keinen Zweifel: Er will das Stadion für seine Eishockeyspieler unbedingt - da stört es ihn offenbar noch nicht einmal, dass weder mit der Stadt noch mit dem FC Bayern Verträge ausverhandelt sind.

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Das kündigt der Chef des Brauseherstellers an. Die Halle soll neue Heimat für den deutschen Eishockey-Meister und den FC Bayern Basketball werden.

Beide Partner können sich über das euphorische Vorpreschen des Salzburger Unternehmers freuen, denn ihre Verhandlungsposition wird dadurch eher besser. Für München, insbesondere für den Olympiapark, ist es eine gute Nachricht. Die Sportstätten von 1972 werden endlich ergänzt um eine moderne Arena, die gewiss mit Hightech ausgerüstet sein wird: Binnen weniger Stunden soll sie von der Basketballhalle zum Eishockeystadion und wieder zurück umgebaut werden können.

Sollten zudem wirklich die Bayern-Basketballer ihren gesamten Spielbetrieb dorthin verlagern, wäre der Olympiapark eineinhalb Jahrzehnte nach Auszug des Fußballs wieder ein echter Sportpark, in den regelmäßig Tausende Fans pilgern würden.

Bei aller Euphorie ist aber auch Vor- und Umsicht geboten. Dietrich Mateschitz gilt nicht als zimperlicher Geschäftsmann, weshalb die Stadt besonders auf Konditionen achten muss. Klar geregelt werden muss vor allem, wie viel Zeit in der neuen Halle für den Breitensport reserviert wird.

Mit Rücksicht auf das architektonische Erbe des Olympiaparks muss die Stadt zudem genau hinschauen, wie Mateschitz seine neue Halle gestalten möchte. Das Gelände des alten Radstadions einem privaten Investor für einen Neubau zu überlassen, darf nicht dazu führen, dass der Park nur mehr als gigantische Werbefläche für Limonade wahrgenommen wird.

© SZ vom 16.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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