Die New York Times hat am Dienstag eine Fortsetzung ihres "Innovation Report" veröffentlicht, in dem sie ihre Digitalstrategie erklärt. Die erste Ausgabe war 2014 noch als interner Bericht gedacht, der eher unfreiwillig publik wurde. Entsprechend offen übte sich das Blatt damals in Selbstkritik zu seinen Internetaktivitäten. Entsprechend groß war auch das Interesse.
Seitdem experimentiert man nicht nur mit neuen Erzählformen im Internet und mit virtueller Realität, sondern weiß mittlerweile auch, dass so ein Dokument nicht geheimzuhalten ist. Den neuen "Report der 2020 Gruppe" veröffentlichte die Times von sich aus - unter dem wenig bescheidenen Titel "Journalism that stands apart", Journalismus, der herausragt.
Kritik am eigenen Haus übt man dennoch. Trotz Fortschritten bei den digitalen Bemühungen hänge man immer noch zu stark am Printprodukt. Man müsse visueller werden, neue journalistische Formen finden, die weniger vom Text her gedacht sind, neue Interessensfelder erschließen und die Leser stärker einbinden.
Die Geschäftsziele sind ähnlich ehrgeizig: 2020 will die NYT digital 800 Millionen Dollar einnehmen, doppelt so viel wie noch 2014. Im vorigen Jahr erwirtschaftete man 500 Millionen. Anders als die meisten Online-Konkurrenten will man auf Abonnenten setzen. Doch auch Budgetkürzungen und Einsparungen bei Redakteursstellen wurden in einer begleitenden Mitteilung bereits angekündigt.