Spinnen:Schau mir auf den Hinterleib!

Die bunten Farben der Springspinnen helfen beim Balzen - die Augen der Tiere sind aber nicht nur für die Paarung nützlich.

Von Ali Vahid Roodsari

Springspinnen sind begnadete Tänzer: Ist ein Weibchen in Sicht, dann trippelt das Männchen verführerisch um die - mögliche - Partnerin herum und zeigt ihr seine bunten Körperstellen. Die australische Maratus-Springspinne im Bild, auch Pfauenspinne genannt, hebt beispielsweise den farbigen Hinterleib. Die nordamerikanische Habronattus-Springspinne präsentiert dagegen ihre rot gefärbte Vorderseite. Forscher der Universität von Cincinnati haben nun herausgefunden, dass beide Arten die Balzfarben auf ganz unterschiedliche Art und Weise wahrnehmen: Die Habronattus-Spinne besitzt einen Rotfilter auf der Netzhaut. In Verbindung mit ihren grünempfindlichen Netzhautzellen kann sie Rot-, Gelb- und Orangetöne erkennen. Die Pfauenspinne hat zwei zusätzliche Fotorezeptoren entwickelt: Einer ist empfindlich für Rot-, der andere für Blautöne. Ihre Art der Farbwahrnehmung ähnelt damit der von Vögeln. Solche Augen sind aber nicht nur nützlich für die Paarung. Die Spinnen haben auch einen Überlebensvorteil bei der Nahrungssuche: Sie können die grellen Warnfarben von Insekten erkennen und so giftige Beute vermeiden.

© SZ vom 27.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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