Kalifornien:Gewaltiger Staudamm droht zu brechen - 200 000 Menschen fliehen

  • Sollte die größte Talsperre der USA brechen, drohe eine nicht kontrollierbare Überflutung, warnen Behörden.
  • Etwa 200 000 Menschen müssen sich in Sicherheit bringen.

Der Oroville-Staudamm ist gigantisch: 235 Meter hoch, mehr als zwei Kilometer lang. Er hält mehrere Milliarden Kubikmeter Wasser des Oroville-Sees zurück, mit seiner Hilfe wird Elektrizität erzeugt. Die höchste Talsperre der USA versorgt große Teile Kaliforniens mit Trinkwasser und Strom. Jetzt aber flüchten viele Menschen vor einer drohenden Katastrophe. Starke Erosionsschäden am Not-Abflusskanal könnten den Damm zum Brechen bringen und eine nicht kontrollierbare Überflutung verursachen, warnte das kalifornische Amt für Wasserwirtschaft.

Etwa 200 000 Menschen, die in unmittelbarer Umgebung des Staudamms wohnen, mussten ihre Häuser verlassen und sich in Sicherheit bringen. Um die Katastrophe noch zu verhindern, leitete die zuständige Behörde zunächst größere Wassermassen wieder über den Hauptabfluss des Staudamms ab.

Der beschädigte Kanal war erst in der vergangenen Woche zum Einsatz gekommen, zum ersten Mal in der Geschichte des 48 Jahre alten Staudamms. Er sollte eigentlich den Hauptabfluss entlasten, der ebenfalls Schäden aufwies.

Teile Kaliforniens hatten in den vergangenen Tagen wegen heftiger Regenfälle unter Wasser gestanden. Bewohner wurden aus ihren Häusern gerettet, nachdem der Fluss San Lorenzo über die Ufer getreten war. Die Wassermassen überraschten den Bundesstaat nach jahrelanger Dürre.

© SZ.de/dpa/lot - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Austrocknender Lake Powell in den USA
:Die Wanne ist nur halb voll

Zwischen Utah und Arizona erstreckt sich ein gigantischer See. Los Angeles oder Phoenix könnten ohne die Wasserreserven nicht existieren. Doch eine Bootstour zeigt, wie dramatisch diese schwinden.

Von Susanne Helmer

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: