Klimawandel:Zu warm für Vögel

Wissenschaftler stellen in einem Fachmagazin eine erschreckende Analyse vor: Vogelpopulationen weltweit leiden wesentlich stärker unter dem Klimawandel als gedacht.

Von Christian Weber

Der Klimawandel belastet die Tierwelt womöglich deutlich stärker als bislang angenommen wurde. Fast 700 Arten von Vögeln und Säugetieren zeigten bereits negative Reaktionen aufgrund höherer Temperaturen und anderer dadurch bedingten Änderungen in den Ökosystemen sowie im langfristigen Wettergeschehen. Das berichtet ein Team um James Watson von der School of Earth and Environmental Sciences der University of Queensland in Australien und Michela Pacifici von der Sapienza Universität in Rom im Fachmagazin Nature Climate Change. Bislang wurden auf der Roten Liste der International Union for the Conservation of Nature (IUCN) nur sieben Prozent der Säugetiere und vier Prozent der Vögel als entsprechend gefährdet eingestuft. Die neuen Resultate lassen vermuten, dass die Hälfte von 873 untersuchten Säugetieren und 23 Prozent von 1272 Vogelarten unter dem Klimawandel leiden. Dabei berufen sich die Wissenschaftler auf die Analyse von 130 Studien, dies sei die bislang umfassendste Datenerhebung. Dabei seien die Zahlen womöglich noch dramatischer, wenn man weniger gut untersuchte Tierarten mit einbeziehen würde. Deshalb müsste man den Entscheidungsträgern klar machen, "dass entscheidende Schritte" geschehen müssen, um das Artensterben zu bremsen.

© SZ vom 15.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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