Kommunikation:Bienen hupen bei Kollisionen

Huch! Auch Bienen geben Laute der Überraschung von sich. Zum Beispiel, wenn sie mit einer Artgenossin zusammenrumpeln. Die Laute erinnern an ein Hupen.

Von Christoph Behrens

Honigbienen erzeugen sehr häufig Geräusche, die für das menschliche Ohr wie ein Hupen klingen. Mit diesen Lauten reagieren die Insekten wohl auf einen unerwarteten Reiz - sie sind also überrascht, berichten Biologen im Fachblatt Plos One.

Bienensignale dienen meist einem sehr konkreten Zweck, so weist eine tanzende Biene mit ihrer Choreografie beispielsweise auf Futter in der Nähe hin. Bei dem 0,1 Sekunden kurzen, sehr leisen Hupgeräusch vermutete man daher ebenfalls bislang eine tiefere Botschaft, etwa die Bitte nach einer Nektar-Kostprobe gegenüber Kundschafter-Bienen.

Bei der Beobachtung von zwei Bienen-Kolonien in Frankreich und England bemerkten Forscher der Nottingham-Trent-Universität jedoch, dass das Signal in einem Bienenstock weitaus häufiger vorkommt als gedacht, bis zu 960 Mal pro Minute.

Für menschliche Ohren sind die Vibrationen zu leise, daher nutzten die Forscher empfindliche Mikrofone und Kameras. Die Aufnahmen zeigen, dass eine Biene auch "hupt", wenn sie versehentlich in eine andere krabbelt. Die Biologen deuten das als Zeichen der Überraschung, als Reaktion auf einen unerwarteten Impuls.

Das Hupkonzert lässt sich auch gezielt hervorrufen, indem von außen kurz am Stock gerüttelt wird. Nachts wird es besonders laut, berichten die Forscher - dann seien alle ausgeschwärmten Bienen zurück, es werde eng im Nest und das Risiko für Kollisionen steige.

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