Chemieunfall:Schadstoffwolke über Oberhausen - 150 Personen mit Atemwegsbeschwerden

Aus einem Tank tritt am 16.02.2017 in Oberhausen (Nordrhein-Westfalen) Schwefelsäure aus. (Foto: dpa)
  • In einem Chemiewerk in Oberhausen im Ruhrgebiet ist ein Schwefelsäure-Tank zerbrochen.
  • Die Behörden warnen vor gesundheitsschädlichen Dämpfen.
  • 150 Menschen haben sich mit Atemwegsbeschwerden beim Rettungsdienst gemeldet.

Nach einem Zwischenfall in einem Chemiebetrieb in Oberhausen im Ruhrgebiet haben sich 150 Menschen mit Atemwegsbeschwerden beim Rettungsdienst gemeldet. "Sie haben Atemwegsreizungen, aber es sind leichte Fälle", sagte ein Sprecher der Feuerwehr Oberhausen Presseagentur dpa. Sie würden ärztlich untersucht und behandelt.

Unter den Betroffenen seien 110 Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen, die in der Nähe einen Werkhof unterhalten. Die anderen 40 Betroffenen, die sich mit Atemwegsreizungen meldeten, seien Mitarbeiter des Unternehmens, in dem der Unfall passierte. Menschen mit Beschwerden sollten den Notruf wählen.

Die Behörden hatten am Morgen in einer amtlichen Gefahrenmitteilung die Bewohner dazu aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Bei dem Unfall seien "möglicherweise gesundheitsschädliche Dämpfe entstanden, die in ein nahegelegenes Gewerbegebiet ziehen", sagte ein Polizeisprecher in Oberhausen.

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Einem Bericht der WAZ zufolge zerbrach in dem Betrieb ein 600 Kubikmeter großer Behälter mit Schwefelsäure. Die Flüssigkeit sei in ein Auffangbecken gelaufen und werde dort kontrolliert abgepumpt, zitiert die Zeitung einen Sprecher der Feuerwehr. Bei dem Unfall sei eine stark ätzende Wolke entstanden. Weiter heißt es in dem Bericht, dass es keine Verletzten oder größere Schäden gebe. Ein nahegelegenes Gewerbegebiet werde evakuiert.

Wann die Warnung aufgehoben werden könne, könne die Polizei noch nicht einschätzen, sagte ein Sprecher der Polizei der SZ. Noch immer steige Rauch und Gas auf.

Hauptsächlich betroffen ist der Stadteil Osterfeld und das nahegelegene Gewerbegebiet. Aufgrund des Windes könne die Schadstoffwolke aber auch über andere Stadtteile hinwegziehen, so der Polizeisprecher.

© SZ.de/dpa/vbol - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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