Dachau:Pausen-Streik im Amperklinikum

Mit einem Aktionstag will Verdi auf den Personalengpass hinweisen

Die Unterstützung von Dachaus Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) und der Grünen-Kreisrätin Marese Hoffmann haben die Pflegekräfte im Helios Amperklinikum schon. Die beiden Kommunalpolitiker haben einen "Appell für Entlastung" unterschrieben, den die Gewerkschaft Verdi mit Unterschriften aus Kliniken in ganz Bayern der Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) vorlegen will. Denn es reicht: Verdi prangert die dramatischen Personalengpässe in den Krankenhäusern an. In den Kliniken fehlten bundesweit 162 000 Stellen, davon allein 70 000 in der Pflege. Allein am Klinikum in Dachau fehlen Verdi zufolge mindestens 75 Vollzeitstellen. Pflegenotstand und hygienische Mängel - das ist ein Thema, über das Konzernspitze und Klinikleitung schon viele Auseinandersetzungen mit den Vertretern der Beschäftigten in Dachau geführt haben. Nicht zuletzt kommt es auch in der Bevölkerung des Landkreises immer wieder zu Klagen über den Betrieb des Krankenhauses. Der Landkreis Dachau, der noch fünf Prozent der Anteile an der Klinik hält, ist machtlos, ein Programm zur Abhilfe des Pflegenotstands und hygienischer Mängel, das die Geschäftsführung vor Monaten präsentierte, hat offenbar nicht wirklich geholfen. "Auch im Amperklinikum ist die Personalausstattung so dürftig, dass viele Beschäftigte auf ihre Pausen verzichten müssten, um die Patienten pflegen und versorgen zu können", schreibt Verdi-Gewerkschaftssekretär Christian Reischl. Deshalb ruft er Pflegekräfte dazu auf, am Dienstag, 21. Februar, ihre gesetzlich zustehenden Pausen zu nehmen, um sich von belastender Arbeit zu erholen und gleichzeitig ihr Recht auf Pausen zu unterstreichen.

© SZ vom 20.02.2017 / hz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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