US-Geheimdienste:CIA: Wikileaks-Enthüllungen bringen US-Bürger in Gefahr

  • Die CIA wirft Wikileaks vor, mit seinen jüngsten Enthüllungen über angebliche Abhörmethoden des Geheimdienstes das Leben von US-Bürgern zu gefährden.
  • Auch US-Präsident Trump äußert sich "extrem besorgt" - und kündigt an, hart gegen Whistleblower vorgehen zu wollen.

Nach den Wikileaks-Enthüllungen zu Hackerangriffen der CIA auf Smartphones, Fernseher und andere Geräte hat der US-Geheimdienst CIA der Enthüllungsplattform vorgeworfen, das Leben von US-Bürgern zu gefährden.

Derartige Enthüllungen "bringen nicht nur US-Personal und Einsätze in Gefahr, sondern statten unsere Gegner auch mit Werkzeugen und Informationen aus, um uns zu schaden", sagte CIA-Sprecherin Heather Horniak in Washington. Zur Echtheit der Dokumente wollte sich die Sprecherin nicht äußern.

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Von John Goetz und Frederik Obermaier

US-Präsident Donald Trump ist einem Sprecher zufolge "extrem besorgt" über das Datenleck bei der CIA, das die Wikileaks-Enthüllungen ermöglicht habe. Präsidialamtssprecher Sean Spicer kündigte am Mittwoch ein hartes Vorgehen gegen Informanten an: "Bei jedem, der vertrauliche Informationen weitergibt, wird die volle Härte des Gesetzes angewandt", sagte er.

Tausende Dokumente veröffentlicht - Abhörzentrale wohl in Frankfurt

Die Enthüllungsplattform Wikileaks hatte am Dienstag mehr als 8700 Dokumente veröffentlicht, die aus dem CIA-Zentrum für Cyberaufklärung in Langley bei Washington stammen. Sie sollen Details über Abhörmethoden des US-Geheimdiensts verraten.

Die Hackertruppe operiert den Dokumenten zufolge vom US-Konsulat in Frankfurt am Main aus. Das Konsulat diene als heimliche Basis der Hacker für Spähaktionen in Europa, dem Nahen Osten und Afrika, hieß es. Aus den Dokumenten geht laut Wikileaks hervor, dass die US-Regierungshacker unter anderem iPhones von Apple, Android-Geräte von Google, Software von Microsoft und sogar Samsung-Fernseher angreifen, um Nutzer auszuspionieren.

Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden, der 2013 die massiven Spähprogramme des US-Geheimdienstes NSA enthüllt hatte, erklärte im Kurzbotschaftendienst Twitter, die veröffentlichten Dokumente wirkten "authentisch".

© SZ.de/AFP/AP/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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