Merkel bei Trump:Chefs von BMW, Siemens und Schaeffler reisen zu Trump

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Trumps Parole: Amerika zuerst. Was bedeutet das für deutsche Konzerne? (Foto: REUTERS)
  • Es ist üblich, dass Kanzler auf Delegationsreisen Vertreter von Konzernen mitnehmen.
  • Merkel wird auf ihrer Reise nach Washington von den Vorständen von BMW, Siemens und Schaeffler begleitet.

Von Thomas Fromm

Wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag US-Präsident Donald Trump trifft, wird sie nicht alleine in Washington auftreten. Sie wird von drei deutschen Topmanagern begleitet: Neben den Vorstandsvorsitzenden von BMW und Siemens, Harald Krüger und Joe Kaeser, soll auch der Chef des Autozulieferers Schaeffler, Klaus Rosenfeld, mit dabei sein.

Alle drei Unternehmen sind mit großen Produktionsanlagen in den USA vertreten. Zu besprechen haben der Präsident und die Manager einiges - etwa das Thema Freihandel und die von Trump in einem Interview geforderten Strafzölle für Autos, die BMW in einigen Jahren in Mexiko produzieren und dann in die USA verkaufen möchte.

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Trump hatte seine Antrittsrede unter das Motto "America first" gestellt, "Amerika zuerst". In der Praxis ist die Grenze zwischen "America first" und "Made in Germany" nicht leicht zu ziehen. Beispielsweise ist BMW mit seinem Werk in Spartanburg im Süden des Landes schon heute größter Autoexporteur der USA. Nach Meinung der Deutschen ist man mit seinen Aktivitäten in den USA also schon eh längst da, wo die US-Regierung sie haben möchte.

In dieser Woche wurde bekannt, wie Europa auf eine mögliche US-Einfuhrsteuer reagieren könnte. Trump hatte eine Abgabe auf Importe in Höhe von bis zu 20 Prozent ins Spiel gebracht. In Europa wird deswegen sondiert, die Welthandelsorganisation (WTO) anzurufen. Auch könnte die Europäische Union ihrerseits die Zölle für US-Importe erhöhen. Dem müssten aber alle EU-Staaten zustimmen.

Offiziell wird es um "Aus- und Weiterbildung in den USA" gehen

Peter Navarro, ein Wirtschaftsberater von Trump, hatte Anfang der Woche den deutschen Handelsüberschuss als "ernste Sache" bezeichnet. Für die US- Handelspolitik sei er "eines der schwierigsten Probleme". Er denke deshalb, dass es nützlich wäre, "mit Deutschland offen über Wege zu sprechen, wie wir diese Überschüsse reduzieren können".

Wie es aus Wirtschaftskreisen heißt, stehen die Gespräche mit Trump thematisch übrigens nicht unter der Überschrift "Strafzölle". Man werde offiziell zum Thema "Aus- und Weiterbildung in den USA" sprechen, heißt es.

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