Landgericht München I:Musik-Professor steht abermals vor Gericht

Siegfried Mauser wehrt sich vor Gericht gegen den Vorwurf der sexuellen Nötigung. (Foto: Robert Haas)
  • Der ehemalige Rektor der Münchner Musikhochschule Siegfried Mauser wurde 2016 wegen eines sexuell motivierten Übergriffs verurteilt.
  • Er muss eine Geldstrafe zahlen und hat 15 Monate Haft auf Bewährung bekommen.
  • Der Musik-Professor will die Strafe nicht auf sich sitzen lassen und geht in Berufung.

Von Andreas Salch, München

Der frühere Rektor der Münchner Musikhochschule, Siegfried Mauser, steht vom kommenden Mittwoch an erneut vor Gericht. Es geht um die Berufung des 62-Jährigen gegen seine Verurteilung durch das Amtsgericht München im Mai vergangenen Jahres.

In erster Instanz wurde Mauser wegen sexueller Nötigung einer Professorin der Musikhochschule zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und drei Monaten auf Bewährung verurteilt. Zudem hatte das Amtsgericht eine Geldstrafe in Höhe von 25 000 Euro gegen ihn verhängt. In einem weiteren Fall von sexueller Nötigung war der 62-Jährige freigesprochen worden.

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Zu dem mutmaßlichen Übergriff im Fall der Professorin soll es in Mausers früherem Büro am Gasteig gekommen sein. Dabei soll der damalige Rektor der Musikhochschule die Frau gegen deren Willen geküsst und genötigt haben, ihn an der Hose anzufassen. Bei der Urteilsbegründung hatte der Amtsrichter Mauser ein übertriebenes sexuelles Selbstbewusstsein attestiert.

"Möglicherweise fühlen Sie sich sexuell so attraktiv wie James Bond. Da überschätzen Sie sich aber in Ihrer Wirkung", hatte der Richter zu Mauser gesagt. Für die Berufungsverhandlung vor der 16. Strafkammer am Landgericht München I sind elf Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil in dem Prozess soll am 27. April gefällt werden.

© SZ vom 13.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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