Starnberg:Mit Breakdance zum Erfolg

Starnberg NEUES TANZEN 10 Jahre Kitty Bothe-Hufnagel

Kitty Bothe-Hufnagel inmitten ihrer "Feuervögel". Vor zehn Jahren hat sie das "Neue Tanzen" gegründet.

(Foto: Nila Thiel)

Die Starnberger Tanzpädagogin Kitty Bothe-Hufnagel feiert an diesem Wochenende in der Schlossberghalle das zehnjährige Bestehen ihres Studios "Neues Tanzen"

Von Ute Pröttel, Starnberg

Nur nicht krank werden. Kitty Bothe-Hufnagel überlegt kurz, wo ein Ausfall schlimmer wäre: in den Leistungsklassen, die bei den Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen des Tanzstudios "Neues Tanzen" an diesem Wochenende viele Auftritte haben, oder eine Lücke in den Reihen der jüngeren Tänzer. "Die Kleinen haben nun viele Wochen ihre Choreografien einstudiert, wissen genau, wo sie auf der Bühne stehen sollen", überlegt sie laut. Die Schüler aus den Leistungsgruppen können besser improvisieren, wenn ein Tänzer ausfällt. "Aber eigentlich sollen einfach alle dabei sein", wünscht sich die Gründerin der Tanzschule in der Starnberger Moosstraße.

Mit zwanzig Schülern hat sie vor zehn Jahren angefangen. Nach einem Jahr waren es bereits achtzig. Den Raum, den die ausgebildete Tanzpädagogin angemietet hatte, platzte aus allen Nähten. Die einzige Möglichkeit, die sich damals anbot, war ein Pleite gegangenes Fitnessstudio mit 200 Quadratmetern. "Viel zu groß, um es alleine zu stemmen," erzählt die Mutter von vier Töchtern. In Ursula Schwarz fand sie eine Partnerin, die den Unterricht im klassischen Ballett übernahm. Kitty Bothe-Hufnagel konzentrierte sich auf ihr Steckenpferd, den zeitgenössischen Tanz. Mit Walzer und Foxtrott kann sie gar nichts anfangen. "Ich mag mich einfach nicht führen lassen", gibt sie lachend zu.

Dass sie Führungsqualitäten hat, zeigt die Erfolgsgeschichte ihres Tanzstudios. 500 Schüler sind bei ihr eingeschrieben. 30 zählt sie noch aus den ersten Tagen. Bothe-Hufnagel nennt sie die Oldies. Dabei handelt es sich um grazile junge Frauen, von denen einige entschieden haben, den Weg des Tänzers auch beruflich zu gehen. Ein paar ihrer ehemaligen Schülerinnen sind als Tanzlehrerinnen zurückgekehrt, eine macht eine professionelle Musicalausbildung, eine hat es an die Hogeschool vor de Kunsten in Amsterdam geschafft. Nur zwölf Schüler werden dort pro Jahr aufgenommen. Das renommierte Institut gilt als Sprungbrett nach ganz oben. Dass Hannah Kriesmair am Wochenende extra aus Amsterdam kommt, um mit ihrer ehemaligen Tanzlehrerin das Jubiläum zu feiern, freut die Starnbergerin besonders. Und natürlich wird sie auch auf der Bühne stehen: mit einem Solo zum Thema "Home".

Zulauf hatte in den Jahren auch der Unterricht von Hip-Hop und Breakdance. Das Angebot, das sich anfangs nur an Jungs richtete, wurde bald auch von Mädchen begeistert angenommen. Die 60 Breakdancer sind sogar ausgelagert. Zwei Mal in der Woche trainieren sie in sechs unterschiedlichen Gruppen in der Hirschangerhalle. Der Capoeira-Unterricht findet in der Turnhalle des Starnberger Gymnasiums statt. Vier Leistungsgruppen tanzen heute in der Tanzschule. "Das hat sich einfach so ergeben", erzählt die 50-Jährige. Moderner Tanz wird nach der Iwanson-Technik unterrichtet, Ballett nach den Vorgaben der Royal Academy of Dance. Die Leistungsgruppen trainieren mehrmals die Woche und absolvieren ihre Tanzprüfungen extern am Iwanson-Institut in München. Im Jahr 2013 verlieh das Münchner Institut der Starnberger Tanzschule den Jugendpreis für herausragende Jugendarbeit. Und: "Wir sind eine der Tanzschulen, die zum Festival Junger Tanz Bayern in den Münchner Gasteig eingeladen werden", erzählt sie. Die Aufführungen finden alle in der Schlossberghalle statt. Am Freitagabend stehen Modern Dance, Jazz, Hip-Hop und Breakdance auf dem Programm, am Samstag steigt die große Gala. Während sie in früheren Aufführungen gerne eine Geschichte mit ihren Tänzern erzählte, gibt es diesmal keinen roten Faden. "Wir haben mittlerweile so tolle junge Lehrer, dass ich jeden seine eigene Klasse habe choreografieren lassen." So ist ein Potpourri aus vielen Bildern entstanden, das dann doch wieder eine Geschichte erzählt.

Die Abendveranstaltungen starten um 19 Uhr. Die Matinée am Samstag um 12 Uhr.

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