Werksviertel:Das sind die Nachbargebäude des geplanten Konzertsaals

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Entwurf für das "Werk 12": die Großbuchstaben sollen nachts leuchten.

  • Auf dem Gelände der ehemaligen Pfanni-Kartoffelfabrik soll, neben dem neuen Konzertsaal, hochwertige Architektur entstehen.
  • Drei Design-Vorschläge wurden jetzt schon vorgestellt.
  • Sie müssen noch von der Stadtgestaltungskommission akzeptiert werden.

Von Alfred Dürr

Noch weiß niemand, wie der geplante Konzertsaal im Werksviertel beim Ostbahnhof einmal aussehen wird. Im Rahmen des Wettbewerbs arbeiten die beteiligten Architekten an ihren Entwürfen. Doch im unmittelbaren Umfeld des Bauplatzes nehmen die künftigen Nachbarn zumindest mit Computersimulationen schon Gestalt an. Auch neben dem Konzertsaal soll auf dem ehemaligen Pfanni-Industriegelände hochwertige Architektur entstehen.

Am neuen "Knödelplatz" im Zentrum des Werksviertels wird vor allem das künftige "Werk 12" für besondere Aufmerksamkeit sorgen. Der Entwurf stammt von Jacob van Rijs aus dem holländischen Architektenbüro MVRDV in Zusammenarbeit mit dem Büro N-V-O Nuyken von Oefele. MVRDV wurde hauptsächlich durch den holländischen Pavillon für die Weltausstellung Expo 2000 in Hannover bekannt. Die Architekten stapelten in dem offenen Komplex sieben Bodenformationen, die für das Land charakteristisch sind, übereinander: Ein Gebäuderegal war das, voll mit verschiedenen Landschaften.

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Das höchste Gebäude im Werksviertel: das Hochhaus mit 24 Stockwerken auf dem ehemaligen Kartoffelsilo.

Beim Entwurf für den Werksviertel-Bau sind Anklänge an den spektakulären Pavillon zu erkennen. Die Fassade unterstützt das lebendige und offene Erscheinungsbild, heißt es in den Erläuterungen für das Projekt. Die Hülle ist demnach geprägt von weit auskragenden Balkonen, nachts leuchtenden Großbuchstaben, die auch ein Kunstprojekt darstellen, und den umlaufenden Treppen. Diese erschließen den Bau gewissermaßen von außen und nicht wie sonst üblich von innen. Mit 5,5 Metern haben die Geschosse eine außergewöhnliche Höhe. Damit sind unterschiedliche Galerie-Einbauten möglich. Die Geschosse können zudem flexibel gestaltet werden. Die Nutzungsschwerpunkte des Neubaus liegen in den Bereichen Fitness, Gastronomie, Büros und Wellness.

Auf die Baugenehmigung wartet jetzt auch das höchste Gebäude im Werksviertel, das Hochhaus mit 24 Stockwerken auf dem ehemaligen Kartoffelsilo. Der Entwurf stammt von Johannes Ernst aus dem Münchner Büro Steidle Architekten.

In den vergangenen 20 Jahren war das frühere Silo eine Kletterhalle. Das soll auch so bleiben. Zusätzlich ist in dem Sockelbereich ein preisgünstiges, designorientiertes Hostel für junge Gäste geplant. Über diesem Gebäudeteil soll ein "moderat luxuriöses" Vier-Sterne-Hotel errichtet werden. Längere Aufenthalte sind möglich, weil die Zimmer jeweils über eine eigene Küche verfügen.

Vom bekannten Partygelände zum interessanten Städtebauprojekt

Auf einer derzeit als Parkplatz genutzten Fläche entsteht zwischen dem Komplex der ehemaligen Pfanni-Hauptverwaltung und dem künftigen Konzertsaal das "Werk 17". Das Konzept stammt von Hild und K Architekten aus München. Insgesamt wird das Haus über sieben Stockwerke verfügen. Hauptnutzer ist ein Hotel mit 303 Zimmern. Im Erdgeschoss gibt es Einzelhandels- und Gastronomieflächen. Der Fassade komme eine besondere Bedeutung zu, so die Baubeschreibung: "Elemente aus eingefärbtem Beton wechseln sich mit Elementen eingelegter, großformatiger Ziegel ab, die durch ihre vorhangartige Schuppung ein abwechselungsreiches Bild aus Licht und Schatten zeichnen."

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"Werk 17": Hauptnutzer ist ein Hotel mit 303 Zimmern.

Die ehemalige Kartoffelfabrik wandelt sich also weiter vom bekannten Partygelände ("Kunstpark-Ost", "Kulturfabrik") zu einem der interessantesten Städtebauprojekte Deutschlands. Insgesamt neun Eigentümer sind an den Planungen beteiligt. Kein Totalabriss mit völliger Neuplanung - so lautet die Philosophie des Werksviertels. Bestehende Strukturen bleiben erhalten und werden mit Neuem kombiniert. Der Pfanni-Erbe Werner Eckart will auch mit seinen aktuellen Projekten neben dem Konzertsaal-Areal die Erinnerung an das einstige Industriegelände wach halten. In der kommenden Wochen müssen die drei Vorhaben noch die Hürde der Stadtgestaltungskommission nehmen.

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