Meine Wôche:Stützpunkt für Konsum-Fragen

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Foto: Catherina Hess (Foto: N/A)

Katharina Geiger, Geschäftsführerin des Deutschen Evangelischen Frauenbundes, hat eine neues Beratungsangebot initiiert: Die Organisation bietet in der am Kufsteiner Platz 1 im Herzogpark bald Verbaucherbildung an

Von Ulrike Steinbacher

Der Deutsche Evangelische Frauenbund (DEF) ist das, was der Name sagt. Eine Verbraucherzentrale ist er nicht und auch keine Volkshochschule. Und dennoch wird am Freitag, 7. April, in der bayerischen Frauenbund-Zentrale am Kufsteiner Platz 1 im Herzogpark offiziell ein Stützpunkt für Verbraucherbildung eröffnet. Konsumentinnen sollen sich dort Informationen etwa zu Finanzthemen und Versicherungsfragen oder zu Internet und Datenschutz holen können. Informationen, die weder einzelne Produkte hervorheben noch bestimmte Anbieter bevorzugen.

Unter den derzeit 13 Kooperationspartnern des bayerischen Umweltministeriums für diese neutrale Form der Verbraucherinformation ist der Frauenbund "der Exot wie immer", stellt Katharina Geiger fest und lächelt. Doch das Thema sei im Bildungsprogramm des Frauenbundes gut aufgehoben, sagt die Geschäftsführerin des DEF-Landesverbands. "Ein evangelischer Verband, ein Frauenverband kann das auch." Mit den Stützpunkten sollten ja gerade Frauen mittleren und höheren Alters angesprochen werden, also exakt die Zielgruppe des DEF. Und die tue sich erfahrungsgemäß in Kursen ohne männliche Teilnehmer leichter mit dem Diskutieren.

So sehr Katharina Geiger sprudelt, wenn sie das neue Projekt beschreibt und erklärt, wie gut es zum Ziel des Frauenbunds passt, in der Welt Verantwortung zu übernehmen, so einsilbig reagiert sie auf die Frage, wer die Idee dazu hatte. "Eigentlich ich", sagt die 50-jährige Nürnbergerin zögernd. Das habe sich eben so ergeben beim Netzwerken. Bleibt zu klären, wie man aus spröden Finanz- und Computerthemen Kurse und Vorträge macht, für die sich Frauen mittleren und höheren Alters dann interessieren. Zum Beispiel hat der DEF einen Vortrag über Fitness-Armbänder im Programm: Die sind gerade der Renner auf dem Gesundheitsmarkt, messen je nach Modell Puls und Schrittzahl, zeigen sportliche Fortschritte an, überwachen den Schlaf. Und sie übertragen all diese sehr persönlichen Daten an den Hersteller. Den Vortrag dazu halten eine Fitnesstrainerin und eine Datenschützerin gemeinsam - Stichwort neutrale Information.

Am Programm des Stützpunktes Verbraucherbildung arbeitet der Frauenbund noch, geplant sind Vorträge zu Darknet und Online-Einkauf, zum elektronischen Haushaltsbuch und zum bargeldlosen Bezahlen. Was in der Zentrale im Herzogpark funktioniert, geht anschließend auf Tour zu den 30 Ortsverbänden in ganz Bayern. Das Programm ist unter www.def-bayern.de/ im Punkt "Aktuelles" zu finden.

© SZ vom 03.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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