Kampagne "Du bist Deutschland" geht weiter:Mit Fernsehspots zur Kinderfreundlichkeit

Mit einer millionenschweren Kampagne unter dem Motto "Du bist Deutschland" wollen deutsche Medienunternehmen für mehr Kinderfreundlichkeit werben. Angeregt wurde das Projekt von der Bertelsmann AG.

Mit einer millionenschweren Motivationskampagne unter dem Motto "Du bist Deutschland" wollen knapp 30 deutsche Medienunternehmen für mehr Kinderfreundlichkeit in Deutschland werben. Die Sender, Verlage und Internetfirmen stellen gemeinschaftlich von Samstag an Anzeigenplätze und Werbezeiten im Wert von etwa 35 Millionen Euro zur Verfügung, sagte der Initiator und scheidende Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann AG, Gunter Thielen, in Berlin.

Im Gegensatz zur Vorgängerkampagne in den Jahren 2005 und 2006, die sich an alle Bevölkerungskreise richtete, solle diesmal speziell die Situation der Kinder in Deutschland beleuchtet werden. Prominente wie der frühere Box-Weltmeister Henry Maske oder die Moderatorin Nina Ruge haben sich als Botschafter für mehr Kinderfreundlichkeit zur Verfügung gestellt. Die Vorgängerkampagne habe zehn Millionen Bundesbürger positiv beeinflusst, sagte Thielen unter Berufung auf Marktforscher.

Herzstück der Kampagne ist ein zwei Minuten langer TV-Werbespot, der die Situation von Kindern aus der Perspektive ihrer Eltern schildert. "Deine Anschaffung ist kostenlos - danach wird es teuer", heißt es in dem sogenannten Manifest etwa und: "Du bist kein Luxus, du bist unbezahlbar - Du bist Deutschland!".

Begleitet werden die auf zwölf Fernsehkanälen bis Mai 2008 ausgestrahlten Fernsehspots von großformatigen Zeitungsanzeigen mit Auszügen aus dem Manifest in 44 Zeitschriften und 18 Tageszeitungen. "Wir zielen auf die Emotionen", sagte der kreative Kopf der Kampagne, Oliver Voss, Vorstand der Werbeagentur Jung von Matt.

Initiator Thielen beklagte, die Kinderfreundlichkeit in Deutschland lasse zu wünschen übrig. "Jeder weiß: Kinder sind unsere Zukunft", sagte Thielen. "Aber behandeln wir unsere Kinder auch so?"

Lediglich 35 Prozent der Deutschen hielten ihr Land für kinderfreundlich. In Frankreich liege dieser Anteil bei 80 Prozent, sagte der Vorstandsvorsitzende des Zeitschriftenverlages Gruner + Jahr, Bernd Kundrun. Verleger Stefan von Holtzbrinck wies auf die Defizite hin, die ein kinderarmes Land zu befürchten habe. "Was wir nicht haben ohne Kinder, ist Spaß, Dynamik, Freude am Leben."

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