Milbertshofen:Falscher Lottogewinner prellt Rentner

Als Illegaler könne er seinen Gewinn nicht selbst abholen, sagte der Trickbetrüger. Sein Opfer ließ sich auf einen Deal ein - und verlor dabei viel Geld.

Von Martin Bernstein

Ein bizarrer Betrugsfall in Milbertshofen beschäftigt die Münchner Kriminalpolizei. Das Opfer: ein 65 Jahre alter, aus Indien stammender Rentner. Die mutmaßlichen Täter: zwei Männer, die sich ebenfalls als Inder beziehungsweise Nepalese ausgaben. Die Tat ereignete sich am Donnerstag vor zwei Wochen. Um 10.45 Uhr war der Rentner zu Fuß am Frankfurter Ring unterwegs, als er von einem Mann angesprochen wurde, der sich als "Mister Nika" aus Pokhara in Nepal ausgab. Er wohne in Haar, sagte "Nika" auf Englisch - und er brauche einen Anwalt.

Plötzlich mischte sich ein zweiter Mann ins Gespräch ein, ein angeblicher "Mister Sharma" aus Goa in Indien, der vorgab, in der Vogelhartstraße zu wohnen. Er überzeugte den 65-Jährigen davon, dass der andere wirklich ein Problem habe. "Nika" hatte im Februar angeblich 5,8 Millionen im Lotto gewonnen. Als Illegaler könne er das Geld aber selbst nicht abholen. Der dritte Mann und der Rentner einigten sich darauf, das zu übernehmen, wenn der Gewinn danach in etwa gedrittelt würde. Der falsche Lottogewinner forderte jedoch Bares als Sicherheit.

Der Rentner ließ sich darauf ein, holte - ebenso wie der andere angebliche Inder - 10 000 Euro von der Bank und übergab zusätzlich seine Uhr und seine Halskette. Plötzlich klagte der falsche Lottogewinner über starke Schmerzen in der Brust. Der 65-Jährige bot an, zu Hause Schmerztabletten und Wasser zu holen. Als er aus seiner Wohnung zurückkam, war der beige Hyundai verschwunden - mit den beiden Männern und deren Beute im Wert von knapp 15 000 Euro.

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