Nach einem umstrittenen Polizeieinsatz gegen seine Fans beim Champions-League-Spiel gegen Real Madrid wendet sich der FC Bayern an die Bundesregierung. Der Verein bittet sie offiziell, bei der spanischen Regierung vorstellig zu werden. Der deutsche Fußball-Rekordmeister hat dafür nach eigener Aussage ein Schreiben an das Bundeskanzleramt geschickt.
Die Bundesregierung solle bei der spanischen Regierung "Protest einlegen und Aufklärung verlangen", forderte Bayern-Vorstandschef Karl Heinz Rummenigge laut einer am Samstag vom Verein veröffentlichten Mitteilung. Man habe ihr obendrein Augenzeugenaussagen und Beweisvideos für "das brutale Vorgehen spanischer Polizisten" zur Verfügung gestellt. Im Verein sei man "entsetzt über das maßlos übertriebene Vorgehen", sagte Rummenigge zu dem Vorfall.
In der Halbzeitpause der Partie am Dienstagabend waren Polizisten in den Gästeblock des Bernabéu-Stadions unter anderem mit Schlagstöcken gegen Zuschauer vorgegangen, wie TV-Bilder zeigten. Bei dem Einsatz soll es dem Vernehmen nach um ein kleines, nicht genehmigtes Banner im Block der Bayern-Fans gegangen sein. Die Münchner hatten wegen des Vorgehens der spanischen Polizei bereits Beschwerde beim europäischen Fußballverband Uefa eingelegt.
Immer wieder beklagen sich Fans über ein hartes Vorgehen spanischer Polizisten in Fußballstadien. Auch Anhänger des Bayern-Rivalen Borussia Dortmund solidarisieren sich mit den Münchner Fans und werfen der spanischen Polizei Gewalt vor.