Gesundheitsministerium:Fußball-Verband wirbt für Organspendeausweis

Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) und das Bayerische Gesundheitsministerium wollen beim nächsten Spieltag im Amateurfußball für Organspenden werben. "Das Thema Organspende geht die ganze Bevölkerung etwas an. Wir haben die große Chance und auch eine Verpflichtung, uns da einzubringen", sagte BFV-Präsident Rainer Koch am Mittwoch in München. Der BFV will dabei seine Möglichkeiten nutzen, viele Menschen zu erreichen: Nach Angaben des Verbands tummeln sich an einem Spieltag im Amateurfußball mehr als eine Million Menschen auf den Sportplätzen im Freistaat. Bei der Aktion werden 568 der insgesamt rund 4500 Fußballvereine in Bayern teilnehmen. Die Vereine haben dazu insgesamt 100 000 Organspendeausweise zugeschickt bekommen, die sie bei den Spielen am kommenden Wochenende verteilen wollen. "Jeder einzelne Verein ist in seinem Ort ein gestaltender Faktor. Es ist wichtig, dass die Fußballvereine nicht nur kicken, sondern sich auch in der sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung sehen", sagte Koch. "Unser Ziel ist, dass sich mehr Menschen als bisher mit dem Thema Organspende beschäftigen", sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml. 80 Prozent der Deutschen ständen dem Thema Organspende zwar positiv gegenüber, doch nur 35 Prozent hätten einen Organspendeausweis. "Ich setze darauf, dass wir nun noch mehr Menschen zu einer Entscheidung in Sachen Organspende bewegen", sagte Huml. In Bayern warten derzeit mehr als 1400 Menschen auf ein Spenderorgan, deutschlandweit rund 10 000. In den ersten drei Monaten 2017 wurden im Freistaat 41 Organspenden durchgeführt.

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