Polizei und Staatsanwaltschaft haben am Mittwochmorgen die Zentrale des Maut-Konsortiums Toll Collect in Berlin durchsucht. Das bestätigte am Mittag die Staatsanwaltschaft Berlin.
Die Razzia steht offenbar in Zusammenhang mit einem Ermittlungsverfahren gegen zwei Toll-Collect-Manager und einen ehemaligen Mitarbeiter. Das berichtet der Spiegel. Den Männern werde demnach gemeinschaftlich begangener schwerer Betrug bei der Ausweitung der Lkw-Maut auf 1100 Kilometer Bundesstraßen vorgeworfen. Durch bewusst überhöhte Kalkulationen soll der Bund um mindestens drei Millionen Euro geprellt worden sein.
Seit 2005 erhebt das Unternehmen Toll Collect die Lkw-Maut. Zunächst war diese nur auf Autobahnen geplant, schließlich wurde sie auf ausgewählte Bundesstraßen ausgeweitet. Ab 2018 soll Toll Collect die Lkw-Maut dann auf allen Bundesstraßen erheben.
Toll Collect sichert der deutschen Regierung mit der Lkw-Maut jährlich Einnahmen von etwa vier Milliarden Euro. Die Betriebskosten für die Erhebung der Maut übernimmt im Gegenzug der Bund.