Joggen:Mit Ballettröckchen ins Ziel

Zum 23. SZ-Lauf um den Weßlinger See treten die Kleinsten schon mal im FC-Bayern-Trikot und im Tutu an. Bei den Erwachsenen ist der deutsche Jugendmeister im Duathlon, Gabriel Allgayer, der Schnellste über die zehn Kilometer, bei den Frauen siegt die Spanierin Mireia Guarner

Von Dietrich Mauersberg, Weßling

Bei der 23. Auflage des SZ-Laufs um den Weßlinger See herrschten unterschiedliche Auffassungen, wie die ideale Wettkampfbekleidung auszusehen hat. Beim "Zwergerllauf" der Allerjüngsten waren FC-Bayern-Trikots gleich mehrfach unterwegs, wenn man das so sagen darf. Einen absoluten modischen Gegensatz bildete das Tutu-Röckchen der fünfjährigen Alina.

Dass sich insgesamt mehr als 90 Kinder auf die zwei Runden quer über den Sportplatz des Ausrichters SC Weßling aufmachten, freute Veranstaltungsleiter Tilo Schnur schon mal: "So viele Kids waren hier noch nie unterwegs", meinte er. Alle bekamen im Ziel ihrer Erinnerungsmedaille. Eine Wertung in dieser Klasse gab es nämlich nicht, der Spaß am Laufen sollte bei diesem Rennen schließlich im Vordergrund stehen.

So richtig zur Sache ging es hingegen im Hauptlauf über zehn Kilometer. Insgesamt 225 Aktive nahmen die vier Seerunden in Angriff. Darunter waren, wie es Veranstaltungssprecher Jörg Stierstorfer launig formulierte, "richtig schnelle Raketen": Am Start war beispielsweise Gabriel Allgayer (LG Stadtwerke München), frischgebackener deutscher Jugendmeister im Duathlon.

Der 18-Jährige, dessen 5000-Meter-Bestzeit auf der Tartanbahn aktuell 14:56 Minuten beträgt, übernahm von Beginn an die Spitze und war bereits nach 32:12 Minuten wieder im Ziel. Simon Ginder (LC Buchendorf/34:19 Minuten) und Felix Prokop (LG Stadtwerke München/35:19 Minuten) lieferten auf den Plätzen zwei und drei ebenfalls schnelle Zeiten ab. "Ich hätte insgesamt noch schneller laufen können, hatte in Runde drei aber einen kleinen Durchhänger", meinte Allgayer.

Lauf Rund um den Weßlinger See

Achtung, Steigung: Beim Zwergelrennen ging es rein um den Spaß.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Auch bei den Frauen ging an der Spitze die Post ab. Die 24-jährige Spanierin Mireia Guarner gewann in ebenfalls beachtlichen 37:48 Minuten - der zweitschnellsten Zeit der SZ-Lauf-Historie - vor der deutschen Marathon-Mannschaftsmeisterin Yvonne Kleiner (beide LG Stadtwerke München/40:05 Minuten), die sich nach einer Verletzungspause erst wieder im Wettkampfaufbau befindet, sowie Claudia Jeroch (41:50 Minuten). "Eine schöne Strecke", befand die Siegerin Guarner.

Es gab in diesem Rennen indes einen Kritikpunkt: Die Organisatoren hatten gegen Ende der vierten Runde an einer entscheidenden Stelle zunächst keinen Streckenposten platziert, sodass sich manche Streckenunkundige erst per Rückfrage bei den Zuschauern vergewissern mussten, wie sie weiterlaufen sollten. "Dieses Problem konnten wir dann aber abstellen und wissen, dass uns der Fehler zukünftig nicht mehr unterlaufen wird", sagte Schnur.

Mehr als 110 Startnummern wurden für den 3,5-Kilometer-Schnupperlauf gekauft. Hier war besonders das Engagement des Gautinger Kinderkardiologen Dr. Heiko Stern bemerkenswert: Er brachte insgesamt 30 Aktive - darunter drei Kinder, die am Herzen operiert worden waren - in Trikots mit der Aufschrift "Run for your Heart" an den Start. Roland Rigotti (Neuburg/12:15 Minuten), der eine knappe Stunde später auch noch den "Zehner" bewältigte, und Elisa Dangl (LG Würm Athletik/14:24 Minuten) waren die Schnellsten.

Lauf Rund um den Weßlinger See

Beim Erwachsenenlauf ging es ernster zu als bei den Kindern: hier ging es um Bestzeiten.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Gut besucht mit 59 Aktiven war auch der 1,5-Kilometer-Schülerlauf. Die vor einem dreiviertel Jahr gegründete Leichtathletik-Spart des SC Weßling war hier quantitativ mit zwölf Aktiven am stärksten vertreten. Gustav Bücken (Schondorf/5:56 Minuten) und Fanni Seevogel (6:31 Minuten) führten das Feld an. "Die 24. Auflage 2018 kann kommen", befand Schur.

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