FC-Bayern-Chef Rummenigge:"Natürlich war es das noch nicht"

Bayern Muenchen - German Championship Party

Karl-Heinz Rummenigge neben der Meisterschale.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Im Interview spricht Bayern-Boss Rummenigge über die Transfers der Münchner, Meinungsverschiedenheiten mit Uli Hoeneß und die Zukunft von Philipp Lahm.

Von Klaus Hoeltzenbein und Christof Kneer

Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat das Angebot an Philipp Lahm erneuert, Sportdirektor des FC Bayern zu werden. Er bedaure Lahms Absage, sagte Rummenigge im Interview mit der Süddeutschen Zeitung (Feiertagsausgabe), "aber wir werden die Tür für Philipp auf jeden Fall aufhalten. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es ihn nach entspannten drei oder sechs Monaten vielleicht noch mal jucken wird". Er halte Lahm "für einen intelligenten Burschen, der den Klub genau kennt und auch die nötige Autorität und das Verständnis für diese Aufgabe hätte". Und eine sofortige Übernahme des Postens zum 1. Juli sei ja ohnehin "nie geplant" gewesen.

Im Übrigen räumt Rummenigge eine kleine Meinungsverschiedenheit mit Präsident Uli Hoeneß ein, der im Gegensatz zu Rummenigge zuletzt erklärt hatte, dass ein Titel auf Dauer zu wenig sei. "Dann haben wir hier möglicherweise eine unterschiedliche Sichtweise", sagt Rummenigge, für den die deutsche Meisterschaft "der ehrlichste Titel ist und bleibt". Um die Champions League zu gewinnen, müsse hingegen "alles passen, und das schätzen hier alle so ein".

Qualität hat "oberste Priorität"

Was die kommende Transferperiode angeht, berichtet Rummenigge "von einem klar abgestimmten Fahrplan". Klar sei, "dass auf unserem Niveau Qualität oberste Priorität hat", allerdings werde man sich nicht von den Engländern in einen 100-Millionen-Transfer treiben lassen. "Man muss nicht jeden Quatsch mitmachen, der von der Insel rüberkommt", sagt Rummenigge, "die fahren nicht nur auf der falschen Seite Auto..." Dennoch werde der FC Bayern in diesem Sommer mit Sicherheit noch Transfers tätigen, "natürlich war es das noch nicht", sagt er im Hinblick auf die bereits verpflichteten Hoffenheimer Sebastian Rudy und Niklas Süle.

Außerdem erklärt der Klubchef erstmals offiziell, wer Lahms Rolle auf dem Feld übernehmen wird: "Hinten rechts spielt nächste Saison Joshua Kimmich." Den Trainer Carlo Ancelotti nimmt er gegen die Vorwürfe in Schutz, er würde zu wenig auf die Klub-Talente setzen. "Unsere jungen Spieler wie Kingsley Coman oder Renato Sanches haben von Carlo diese Saison viele Spielminuten bekommen, Kimmich sogar mehr als in der vergangenen Saison unter Pep Guardiola." Und die Gerüchte, wonach die Elf nicht fit sei, weil Ancelotti zu wenig trainieren lasse, nennt der Klubchef "großen Unsinn".

Rummenigge spricht auch noch mal ausführlich über das Champions-League-Viertelfinale in Madrid, und er erklärt, warum sich sein Klub vom Schiedsrichter "beschissen" gefühlt habe.

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