MVV-Tarifreform:Landrat Göbel wirbt für die Oyster Card

Die typischen roten Doppeldeckerbusse in London sind beliebt - auch als Magnete am Kühlschrank. (Foto: Oli Scarff/Getty)

Ringe, Zonen und kein Durchblick: Die bisher vorgelegten Vorschläge für eine MVV-Tarifreform haben wenig überzeugt. Landrat Göbel hat jetzt im Urlaub ein Aha-Erlebnis.

Von Martin Mühlfenzl, Landkreis

Landrat Christoph Göbel (CSU) scheint sich im Londoner Untergrund wohl zu fühlen. Das zumindest vermittelt das Update seines Trips in die britische Hauptstadt via Facebook: "Einfach, verständlich, attraktiv", schreibt er über den öffentlichen Nahverkehr und das 2003 eingeführte elektronische Ticket "Oyster Card". Und weil es so einfach ist, schreibt Göbel: "Braucht München auch!"

Damit meint der Landrat freilich nicht nur die Landeshauptstadt, sondern auch den Landkreis München und die anderen Landkreise im Tarifverbund des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes. Die ringen seit Monaten mit der Landeshauptstadt und dem MVV um eine Reform des Tarifsystems. Dabei zeichnet sich mittlerweile ab, dass es wohl keine radikale Neuordnung geben wird, sondern eine eher behutsame Umstellung des bestehenden Systems aus Ringen, Zeitzonen, Außen- und Innenraum auf ein Modell mit acht Tarifkreisen.

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Die Londoner haben es da einfacher: Sie laden ihre Prepaidkarte am Automaten oder digital auf und müssen beim Betreten und Verlassen des Bahnhofs - oder des Busses - die Karte nur an ein Lesegerät halten. Berechnet wird dann die gefahrene Strecke nach dem Pay-as-you-go-Verfahren. Es gibt zudem Wochen-, Monats- und Jahres-Oyster-Cards sowie für Touristen eine spezielle "Visitor Oyster Card".

© SZ vom 02.06.2017 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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