Iran:IS reklamiert Anschläge in Teheran für sich

  • In der iranischen Hauptstadt Teheran sind bei Angriffen mindestens zwei Menschen getötet worden.
  • IS-Miliz reklamiert Anschläge für sich.
  • Bewaffnete sollen in das Parlament und das Mausoleum des Revolutionsführers Chomeini eingedrungen sein.
  • Vor dem Mausoleum soll sich eine Frau in die Luft gesprengt haben, außerdem gibt es Berichte über einen Selbstmordattentäter im Parlament.

Bei Angriffen auf das iranische Parlament und das Mausoleum von Revolutionsführer Ayatollah Ruhollah Chomeini in Teheran sind mindestens zwei Menschen getötet worden. Die Berichte der iranischen Medien gehen auseinander, was die genaue Zahl der Angreifer sowie der Toten und Verletzten angeht. Eine iranische Nachrichtenagentur berichtet sogar von sieben Toten.

Gesichert scheint, das mindestens drei Angreifer mit Sturmgewehren in das Parlament eingedrungen sind und Schüsse abgefeuert haben. Einer von ihnen soll sich in die Luft gesprengt haben. Ein Wachmann wurde Medienberichten zufolge getötet.

Ob die Attacke im Parlament vorüber ist, ist unklar. Die Nachrichtenagentur Tasnim berichtet, in den oberen Stockwerken des Gebäudes würden noch immer Geiseln festgehalten. Die Nachrichtenagentur Irna schreibt dagegen, die Lage sei unter Kontrolle.

Am Mausoleum Chomeinis im Süden Teherans fielen am Vormittag ebenfalls Schüsse. Medienberichten zufolge waren mehrere Angreifer durch den westlichen Eingang ins Grabmal gestürmt. Ein Mann sei von ihnen getötet worden. Eine Attentäterin soll sich außerhalb des Komplexes in die Luft gesprengt haben.

Die Terrormiliz IS hat die Anschläge für sich reklamiert. Iran ist ein Staat mit schiitischer Bevölkerungsmehrheit und galt in der jüngsten Vergangenheit als sicher. Die islamistische Terrorgruppe des sogenannten Islamischen Staat hingegen besteht aus sunnitischen Extremisten, die sich gegen alles wendet, was nicht in ihre Glaubensrichtung passt. Die iranische Regierung stufte die Angriffe auf das Parlament und das Grabmal bereits zuvor als Doppelanschlag ein. Terroristen hätten die Attentate verübt, erklärte das Geheimdienstministerium dem staatlichen Fernsehen zufolge. Ein drittes Attentat sei vereitelt worden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: