Radeln rund um München:Mit dem Rad durch sechs Jahrhunderte

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Die 37 Kilometer lange Strecke von Altomünster nach Aichach und zurück ist landschaftlich reizvoll. Sehenswertes gibt es vom Mittelalter bis in die k.u.k-Epoche.

Von Wolfgang Gall und Franziska Hartmann

Lange hatten sie in Altomünster warten müssen, bis die Moderne am Bahnhof Einzug gehalten hat. Erst am 14. Dezember 2014 wurde die eingleisige Lokalbahnstrecke von Dachau über Markt Indersdorf und Erdweg nach Altomünster elektrifiziert. Zuvor hatten Dieseltriebwagen der Baureihe VT 628 auf der Trasse zwischen der Kreisstadt und dem Markt verkehrt; seit etwas mehr als zweieinhalb Jahren fahren S-Bahnen der Linie S 2 aus Erding beziehungsweise Markt Schwaben kommend über Dachau bis nach Altomünster. Ausflügler können den 8000-Einwohner-Ort seither bequem erreichen - und anschließend eine wunderschöne Runde durch das hügelige Hinterland westlich von Altomünster bis nach Aichach und zurück unternehmen.

Von Altomünster aus führt die circa 37 Kilometer lange Tour zunächst einmal in Richtung Nordwesten über sanfte Hügel und durch schöne Täler bis in die Aichacher Altstadt. Ein längerer Aufenthalt in der 20 000-Einwohner-Stadt ist auf jeden Fall zu empfehlen: Lohnenswert ist unter anderem ein Zwischenstopp auf dem zentralen Stadtplatz, der vom barocken Aichacher Rathaus dominiert wird. Alle drei Jahre finden in der historischen Altstadt außerdem "Mittelalterliche Markttage" statt - das nächste Mal 2018.

Auf einen Blick
:Tour für Trekkingradler und Mountainbiker

Die Strecke verläuft größtenteils auf separaten Rad- sowie auf abgelegenen Feld- und Waldwegen.

Von Franziska Hartmann

Die noch an vielen Stellen sichtbaren Teile der ehemaligen Stadtbefestigung dürften den Aichach-Besucher ebenso beeindrucken. Zur Stadtbefestigung zählt auch das Untere Stadttor, das spätestens um das Jahr 1418 herum unter Herzog Ludwig im Barte zur Verstärkung der Stadtmauern errichtet wurde. Es konnte trotz der im Dreißigjährigen Krieg zugefügten Brandschäden sein mittelalterliches Aussehen weitgehend bewahren. Außerdem hat man von dem Torturm aus einen wunderschönen Blick über die Stadt. Im Tor ist zudem das interessante Wittelsbacher Museum untergebracht. Sehenswert sind auch das "Sisi"-Wasserschloss in Unterwittelsbach sowie das Schloss Blumenthal zwischen Aichach und Sielenbach.

In einem Bogen führt die Runde in südöstlicher Richtung wieder zurück nach Altomünster. Dort lohnt sich ein Abstecher in das etwas außerhalb gelegene Kloster sowie das direkt daneben gelegene Museum mit einer Dauerausstellung zur Geschichte des Erlöserordens und des Klosters. Im Ortskern von Altomünster gibt es zudem zwei kleine Privatbrauereien in Familienbesitz mit jeweils angegliedertem Gasthof. Im Kapplerbräu dokumentiert ein in einem eindrucksvollen Gewölbekeller eingerichtetes Museum mit zahlreichen historischen Gerätschaften und Werkzeugen die Geschichte der Brauer. Zudem wird dem Besucher die Kunst des Fässerbauens näher gebracht. Führungen sind allerdings nur nach Voranmeldung möglich (Tel: 08254/777).

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(Foto: Stefan Puchner/dpa)

An die Burg Wittelsbach erinnert nur noch ein Denkmal.

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(Foto: Toni Heigl)

Die Klosterkirche in Altomünster ist...

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(Foto: Niels P. Jørgensen)

...eine der bedeutendsten Sakralbauten zwischen Spätbarock und Rokoko...

...und auf jeden Fall einen Stopp wert.

© SZ vom 20.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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