Der Frosch mit seinem breiten Maul und den Glupschaugen mag uns komisch oder lächerlich vorkommen. Wir sagen: "Sei kein Frosch!" Und meinen damit: Sei nicht so ein ängstlicher Herumhüpfer. Die Prinzessin im "Froschkönig"-Märchen der Gebrüder Grimm findet das Viech eklig und frech. Sie will den "alten Wasserpatscher" nicht einmal mit den Fingerspitzen berühren. Als er ihr nicht mehr von der Seite weicht, wirft sie ihn "aus allen Kräften wider die Wand" und staunt nicht schlecht, dass er sich prompt in einen hübschen Königssohn verwandelt. Wir stellen uns immer noch gern vor, dass sie ihn küsst; aber nein, sie wirft ihn - patsch! - gegen die Wand.
Diese alten Frosch-Geschichten erzählen davon, dass sich ein Wesen, das wir als abstoßend empfinden, dann doch als freundlicher Glücksbringer entpuppen kann. Die Schulkinder in dem zauberhaften holländischen Kinderfilm "Hilfe, unser Lehrer ist ein Frosch" haben keinerlei Berührungsängste vor dem Tier, der durch das Klassenzimmer hüpft. Denn sie wissen: Das ist ihr Lehrer Herr Franz. Sie finden vielmehr toll, dass ihr Lieblingslehrer sich hin und wieder verwandeln kann und bestürmen ihn: "Bitte, verraten Sie uns den Trick!"