Zehn Fakten über Weihnachtsgebäck:Keeeeekse!

Krümelmonster gerät regelmäßig außer sich, wenn er sie zu naschen kriegt. Seine Vorliebe teilt er sogar mit den alten Römern. Eine kleine Kulturgeschichte des Kekses.

1. Das Wort "Plätzchen" ist ein Diminutiv des mundartlichen Wortes "Platz" - das allerdings keinen Ort beschreibt, sondern "flach geformter Kuchen" bedeutet.

Kekse

Kindliche Begeisterung vor dem Backofen - daran wird sich nie etwas ändern!

(Foto: Foto: ddp)

2. Das Plätzchenbacken wurde vermutlich im 18. Jahrhundert entwickelt. Die Damen der gehobenen Gesellschaft suchten nach einer Speise, die sie ihren Gästen beim Kaffeekränzchen reichen konnten. Zuerst wurde Bisquitgebäck entwickelt, später sogenannte Springerle, heute besser bekannt als Spekulatius.

3. Bis ins 19. Jahrhundert waren Plätzchen ein Luxusgebäck, da die Herstellung wegen des Zuckergehaltes sehr teuer war. Erst als es gelang, aus heimischen Zuckerrüben ein billigeres Süßungsmittel zu gewinnen, konnten sich auch ärmere Haushalte die Herstellung von Plätzchen leisten.

Keeeeekse!

4. In Süddeutschland werden Plätzchen auch Platzerl, Brötle und Läuble genannt. In Österreich sagt man einfach Kekse, in der Schweiz verwendet man die Begriffe Güezi, Crümli oder Guetsli.

Kekse

Das ist wahre Keks-Vielfalt...

(Foto: Foto: iStock)

5. Es gibt mehr als 20.000 verschiedene Sorten von Weihnachtsplätzchen. Auf dem Nürnberger Christkindlmarkt sollen einer Studie zufolge im vergangenen Jahr mehr als 5000 verschiedene Sorten angeboten worden sein.

6. Plätzchen gibt es seit dem 18. Jahrhundert, der erste Christstollen dagegen wurde bereits 1329 in Naumburg an der Saale urkundlich erwähnt. Form und Aussehen des Christstollens sollen an das Christkind erinnern.

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Stollen

Der Dresdner Christstollen wird immer nach Originalrezept hergestellt. Ganz wichtig: viele Rosinen und Zitronat.

(Foto: Foto: iStock)

7. Noch etwas zum Thema Christstollen: Nachdem der Name "Dresdner Stollen" früher von allen Bäckern frei verwendet werden konnte und dies auch üblich war, wurde der Stollen Bestandteil des Einigungsvertrags zwischen der Bundesrepublik und der DDR, so dass der Begriff heute eine auch von der EU geschützte geographische Angabe (g.g.A.) ist. Nur in Dresden und der näheren Umgebung dürfen "Dresdner Stollen" hergestellt werden. Übrigens: Im Thüringischen wird der Stollen vielerorts auch "Schittchen" genannt und auch die Bezeichnung "Striezel" (wie für den Dresdner Striezelmarkt - der wohl älteste deutsche Weihnachtsmarkt) ist ein anderer Name für dieses beliebte Gebäck.

8. Noch etwas früher als der Christstollen wurde der Lebkuchen erfunden. 350 vor Christus gab es bereits einen gewürzten Honigkuchen, den Römern war der "Panus mellitus" bekannt. "Nürnberger Lebkuchen" und "Aachener Printen" sind im Übrigen wie der "Dresdner Stollen" geschützte geographische Angaben.

9. Der größte Lebkuchen der Welt wurde am 5. Dezember 2003 in Esslingen hergestellt: eine Nikolaus-Figur, zehn Meter lang und vier Meter breit. Das Kunstwerk wog mehr als 650 Kilogramm.

10. "Makrone oder Vanillekipferl: Welches Weihnachtsplätzchen bist du?" Testen Sie, welcher Kekstyp Sie sind!

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