Filmtipp des Tages:Lebenskünstler unter der Brücke

Die Dokumentation "Zwischenstation" von Regisseur Alexander Bambach

Der eine ist Alltagsphilosoph, der andere Herzenskünstler. Der eine zitiert Konfuzius und kreiert eine "Nachdenksäule", der andere baut Schneeskulpturen und bemalt Eier. Bernd und Zoltan bilden eine Wohngemeinschaft, ihr Zuhause ist die Wittelsbacher Brücke. Genauer gesagt leben sie darunter. Der Münchner Filmemacher Alexander Bambach hat die beiden Obdachlosen porträtiert. Seine Dokumentation "Zwischenstation" zeigt die gefallenen Außenseiter beim täglichen Kampf um Haltung, Nahrung und Würde. Sie reden zum Beispiel über die Freizeitweltmeister an der Isar: "Da lernste die halbe Stadt kennen", sagt Bernd. "Du kannst vom Bett aus die ganzen schönen Frauen beobachten." Freilich herrscht nicht nur Frieden, es wird kalt, es gibt Streit. Und am Ende packt Bernd seine Kisten. Der Film war ein Publikumsliebling beim Dok-Fest, jetzt ist er im Monopol zu sehen.

Zwischenstation , Regie: Alexander Bambach, Filmvorführung und Regiegespräch, Mi., 19. Juli, 19 Uhr, Monopol

© SZ vom 19.07.2017 / blö - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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