Fußball-Bayernliga:Unwahrscheinlich gut

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Mohamad Awata spielte bei den Löwen bevor er nach Heimstetten wechselte. (Foto: Claus Schunk)

Der TSV 1860 München II hat sich für sein Nachholspiel in Rain am Lech rein gar nichts ausgerechnet, schließlich war er beim ungeschlagenen Tabellenführer zu Gast. Doch das junge Team überraschte selbst seinen Trainer.

Von Christian Bernhard, München

Fußball ist auch deshalb so beliebt, weil auf dem Platz immer wieder mal das eintritt, mit dem die wenigsten gerechnet hätten. Wolfgang Schellenberg weiß das, der Trainer ist schon lange im Geschäft - doch auch er wird noch überrascht. Der TSV 1860 München II ist am Mittwoch zum ungeschlagenen Bayernliga-Tabellenführer TSV Rain/Lech gefahren, mit Schellenbergs Prämisse: "Das ist eines jener Spiele, in denen es sehr, sehr unwahrscheinlich ist, dass wir punkten werden." Doch das sehr, sehr unwahrscheinliche trat ein: 1:0 gewann seine Mannschaft dieses Nachholspiel und kletterte damit auf Rang 14 der Tabelle. Acht Punkte haben die Münchner aus ihren ersten sieben Bayernligaspielen geholt.

Mann des Spiels war Mohamad Awata. Der Stürmer erzielte mit seinem fünften Saisontreffer, einem Schuss aus 20 Metern, das Tor des Tages (16.) - und flog sieben Minuten vor Spielende mit Gelb-Rot vom Platz, weil er sich bei seiner Auswechslung zu lange Zeit gelassen hatte. Der Syrer ist mit 24 Jahren nicht nur der Häuptling der hauptsächlich aus A-Jugend-Spielern bestehenden Burschen-Gruppe, sondern bestätigte einmal mehr Schellenbergs kürzlich abgegebene Einschätzung, wonach er über eine "überdurchschnittliche Qualität" für die Bayernliga verfüge und "sehr vorbildlich" sei. Er hat nun in fünf seiner sieben Spiele dieser Saison getroffen.

Der Sieg war etwas glücklich, da Rain alleine vor dem Münchner Siegtreffer zwei riesen Chancen vergab. "Bis zu unserem Tor war Rain drückend überlegen", sagte Schellenberg, "letztendlich hatten wir das Glück, das uns am Sonntag gefehlt hat." Da hatten die Junglöwen zu Hause beim 1:2 gegen Neumarkt gut gespielt, aber nichts geholt. Diesmal waren sie die Glücklichen, auch das macht den Fußball reizvoll.

© SZ vom 25.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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