Kriminalfall:Polizei: Kein Zusammenhang zwischen Mord an Peggy und Uwe Böhnhardt

Kriminalfall: Mordfall Peggy: Laut Gutachten wurde keine weitere DNA-Spur von Uwe Böhnhardt mehr gefunden.

Mordfall Peggy: Laut Gutachten wurde keine weitere DNA-Spur von Uwe Böhnhardt mehr gefunden.

(Foto: AFP/dpa)

Wie die DNA des NSU-Terroristen an den Fundort der toten Peggy kam, ist aber offen. Mit dem im Verdacht stehenden Messstab jedenfalls nicht.

Im rätselhaften Mordfall Peggy hat die Polizei eine mögliche Verbindung zum NSU-Mitglied Uwe Böhnhardt endgültig zu den Akten gelegt. Eine am Fundort von Peggys Leiche festgestellte DNA-Spur Böhnhardts stehe nicht im Zusammenhang mit dem Tod der Neunjährigen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag in Bayreuth mit. Es sei nach einem abschließenden Gutachten auch keine weitere DNA-Spur Böhnhardts entdeckt worden.

Der Fall Peggy gilt als einer der rätselhaftesten Kriminalfälle in Deutschland. Im Juli vergangenen Jahres fand ein Pilzsammler im thüringischen Rodacherbrunn zufällig die sterblichen Überreste des seit 2001 vermissten Kinds. Im Oktober erregten die Ermittler dann mit dem Hinweis für Aufsehen, dass am Leichenfundort auch eine DNA-Spur Böhnhardts gefunden wurde. Allerdings stellte sich schon bald darauf heraus, dass diese DNA-Spur vermutlich von den Ermittlern selbst an den Fundort gebracht worden war.

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten, stammte die DNA-Spur "eindeutig" von einem Kopfhörer Böhnhardts. Wie diese Spur an den Fundort von Peggys Leiche gekommen sei, könne allerdings nicht mehr geklärt werden, erklärten die Ermittler. An einem bisher als Überträger im Verdacht stehenden Messstab seien keine DNA-Spuren von Böhnhardt oder Peggy festgestellt worden. Der Stab war von der Thüringer Polizei sowohl am Fundort der Leiche Böhnhardts als auch der Leiche Peggys eingesetzt worden.

Peggy war 2001 nicht mehr von der Schule zu ihrer Mutter nach Hause gekommen. Ein zunächst als Mörder zu lebenslanger Haft verurteilter geistig behinderter Mann aus der Nachbarschaft des Kinds wurde in einem Wiederaufnahmeprozess freigesprochen. Seit dem Fund von Peggys Leiche intensivierten die Ermittler wieder die Arbeit an dem Fall.

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