Wahlprogramme gelten gemeinhin nicht als die spannendste Lektüre. Trotzdem, sie lohnt. Man erfährt, wie eine Partei tickt: Bei welchen Fragen sie konkret wird, weil sie ihr wirklich wichtig sind - oder bei welchen ihr vage Angaben reichen. Und mancher Vorschlag offenbart ihr ganzes Weltbild.
Die Union zum Beispiel wird bei der Inneren Sicherheit sehr konkret, bei der Massentierhaltung jedoch nicht. Die Linke weiß genau, wer die Kosten der Dieselaffäre begleichen soll: eine Gruppe, die ganz bestimmt nicht zu ihren Wählern gehört.
Die FDP wiederum erweist sich nach wie vor als eine Partei, die in der Marktwirtschaft vor allem Anreize setzen will - während es die SPD (ebenfalls nach wie vor) für die Aufgabe des Staates hält, direkt in die Wirtschaft einzugreifen. Zum Beispiel auf dem Wohnungsmarkt.