Bayerischer Rundfunk gastiert im ASV-Theatersaal:Die Opposition punktet

Jetzt red i

Die Sendezeit reicht bei Weitem nicht aus, um alle Fragen der Dachauer Bürger zu beantworten.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Bei "Jetzt red i" in Dachau erhalten Grüne und Linke viel Applaus

Am Ende blieben viele Fragen unbeantwortet. Mit der Sendung "Jetzt red i" gastierte der Bayerische Rundfunk im Theatersaal des ASV Dachau. Innerhalb von 45 Minuten konnten die etwa 70 anwesenden Dachauer vier Politiker mit ihren Anliegen konfrontieren. Wolfgang Stefinger, der für die CSU im Bundestag sitzt, Natascha Kohnen, Landesvorsitzende der Bayern-SPD, Dieter Janecek, Bundestagsabgeordneter der Grünen, und Linken-Abgeordnete Nicole Gohlke standen Rede und Antwort. Und es schien, als gäbe es eine Menge Redebedarf. Die Sendezeit reichte bei Weitem nicht aus, um alle Fragen zu beantworten.

Tillmann Schöberl und Franziska Storz moderierten die Sendung. Schöberl hakte immer wieder nach, wenn einer der Politiker zu vage antwortete. Storz sammelte Fragen aus den sozialen Netzwerken. Auffällig oft beschrieben die Menschen dort das Problem, dass sich die Parteien kaum mehr unterscheiden würden. Zur einzig wirklichen Konfrontation kam es dann, als der CSU-Politiker Stefinger der Linken eine Rückkehr zur Planwirtschaft vorwarf. Auf angeregte Diskussionen unter den Politikern hofften die Besucher jedoch vergeblich. Auch Themen mit Lokalbezug wurden nicht angesprochen. Stattdessen ging es um die Unterstützung der Jugend, um bezahlbares Wohnen, die Rente, Migration und Flächenversiegelung. Während CSU und SPD auffällig blass blieben, konnten die Oppositionsparteien um die Linken-Abgeordnete Gohlke und dem Grünen-Politiker Janecek punkten, und wurden mehrmals mit Applaus goutiert.

"Es war grundsätzlich interessant, aber oft substanzlos, mir haben die konkreten Antworten gefehlt", fasst der 19-jährige Julius Röttgermann zusammen. Linken-Politikerin Nicole Gohlke bemängelte vor allem die knapp bemessene Sendezeit. "Die Themenauswahl war zwar gut, aber es blieb einfach keine Zeit, um in die Tiefe zu gehen."

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