Nach 46 Jahren :Karbauers letzte Sitzung

Nach 46 Jahren : Konrad Karbaumer hat 46 Dienstjahre für die Gemeinde gearbeitet, 28 davon als Verwaltungsleiter.

Konrad Karbaumer hat 46 Dienstjahre für die Gemeinde gearbeitet, 28 davon als Verwaltungsleiter.

(Foto: Privat)

Taufkirchener Verwaltungsgeschäftsleiter geht am Freitag in den Ruhestand

Am Dienstag hat Konrad Karbaumer an seiner letzten Gemeinderatssitzung im Amt teilgenommen. Der Verwaltungsgeschäftsleiter will am Freitag seinen Schreibtisch räumen. Dann geht er in den Ruhestand. Karbaumer war seit 1971 im Taufkirchener Rathaus tätig, seit 1989 als Verwaltungsgeschäftsleiter. Die Gemeinde will ihn am Mittwoch, 18. Oktober, mit einer Abschiedsfeier im Bürgersaal ehren. Bürgermeister Franz Hofstetter nahm jedoch schon die Gemeinderatssitzung zum Anlass, sich für die jahrzehntelange Arbeit zu bedanken.

Hofstetter und Karbaumer verbindet ein enges Vertrauensverhältnis: "Wir haben gewusst, was der andere denkt, noch bevor er es ausgesprochen hat", umriss der Bürgermeister den guten Kontakt. Karbaumer habe an 565 öffentlichen Gemeinderatssitzungen teilgenommen und an 647 nicht öffentlichen. "Und wie viele Gemeinderäte du verschlissen hast, bekommen wir auch noch raus", fügte er hinzu. Außerdem habe er an Abendterminen "ohne Ende" teilgenommen, an Tagungen und Besprechungen. "Du warst ein verlässlicher Kollege mit einem unwahrscheinlichen Sachverstand. Wir haben uns perfekt verstanden." Nach 46 Dienstjahren werde Karbaumer am Freitag zum letzten mal zur Arbeit im Rathaus erscheinen: "Wahrscheinlich wirst du mir am Montag abgehen", sagte Hofstetter. "Vergelt's Gott."

Karbaumer bedankte sich für das jahrzehntelange Vertrauen. Er habe 1971 bei der Gemeinde begonnen, kurz bevor die Gebietsreform gekommen sei und sich damit auch den Umfang des Gemeindegebiets vergrößert habe. Im Januar 1974 habe er an seiner ersten Gemeinderatssitzung teilgenommen und sei seither bei fast jeder Sitzung dabeigewesen. Er könne sich noch gut an seine erste Sitzung erinnern, denn damals sei es um den Umbau eines Feuerwehrfahrzeugs gegangen. Nachdem der Gemeinderat nicht so entschieden habe, wie es sich die anwesenden Feuerwehrleute vorgestellt hatten, sei damals der gesamte Vorstand der Ortsteilfeuerwehr zurückgetreten. "Es war eine sehr emotionale Sitzung", sagte Karbaumer. Vielleicht die emotionalste in seiner gesamten Laufbahn. "Der Gemeinderat beschließt und die Verwaltung vollzieht", sei immer sein Leitbild gewesen. Und sein persönlicher Anspruch daraus sei es gewesen, den Gemeinderat immer richtig zu informieren. Denn der Taufkirchener Gemeinderat könne sich keine Fehler in der Rechtssicherheit leisten, "bei den Summen, die wir bewegen".

Als "dienstältester Gemeinderat" bedankte sich Martin Huber im Namen seiner Kollegen bei Karbaumer, der sich immer Zeit genommen habe, wenn man bei komplexen Themen mit Fragen zu ihm gekommen sei.

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