FC Bayern:"Der Feind in deinem Bett ist der gefährlichste"

  • Wer wird neuer Bayern-Trainer? Präsident Uli Hoeneß gibt einen Zeitplan bekannt, wonach der Klub bis Mitte Oktober einen Nachfolger für Carlo Ancelotti präsentieren will.
  • Julian Nagelsmann, der jetzige Trainer von Hoffenheim, will sich an den Spekulationen nicht beteiligen.

Uli Hoeneß hat angekündigt, dass der FC Bayern spätestens Mitte Oktober einen Nachfolger für den entlassenen Trainer Carlo Ancelotti präsentieren wird "Wir haben keinen Zeitdruck, aber nach der Pause von zwei Wochen wollen wir eine Lösung haben", sagte Präsident Uli Hoeneß dem Radiosender FFH. Bis dahin betreut Ancelottis bisheriger Assistent Willy Sagnol die Mannschaft.

Hoeneß bestätigte das teilweise gestörte Verhältnis zwischen Ancelotti und der Mannnschaft, wonach die Klubführung habe handeln müssen. "Der Trainer hat fünf Spieler auf einen Schlag gegen sich gebracht. Das hätte er niemals durchgestanden", sagte Hoeneß am Donnerstagabend: "Ich habe in meinem Leben einen Spruch gelernt: Der Feind in deinem Bett ist der gefährlichste." Schon in der Nacht zum Donnerstag soll die Entscheidung contra Ancelotti gefallen sein, also direkt nach dem 0:3 bei Paris Saint-Germain.

Ancelotti verabschiedet sich, Nagelsmann dementiert

Ancelotti nahm die Entscheidung hin, und hat sich kurz und knapp beim Verein und den Fans bedankt. "Es war eine Ehre, Teil der Geschichte der Bayern zu sein", twitterte der Italiener: "Danke an den Klub, die Spieler und die grandiosen Fans." Seine Zukunft ist offen: Ancelotti soll ein hoch dotiertes Angebot aus China vorliegen haben. Auch mit einem früheren Klub, dem AC Mailand, wird er in Verbindung gebracht.

Über Ancelottis Nachfolge in München wird bereits spekuliert. Zwei Namen fallen häufig, die der deutschen Jungtrainer Thomas Tuchel (im Sommer entlassen beim BVB) und Julian Nagelsmann (1899 Hoffenheim), der bislang als natürlicher Ancelotti-Nachfolger galt, wenn auch frühestens ab Sommer 2018. Während Tuchel schweigt, äußerte sich immerhin Nagelsmann rund um das Europa-League-Spiel seines Teams am Donnerstagabend.

Allerdings nicht sehr aussagekräftig. "Ich habe mich heute nicht damit beschäftigt, ich befasse mich nicht mit Spekulationen. Meine Medienabteilung hat alles von mir ferngehalten, was nichts mit dem Spiel zu tun hat", sagte der 30-Jährige kurz vor dem Anpfiff beim bulgarischen Klub Ludogorez Rasgrad (1:2) bei Sport1. Vor wenigen Wochen hatte er noch seine persönliche Vision als Chefcoach beim Rekordmeister publik gemacht. "Der FC Bayern spielt in meinen Träumen schon eine etwas größere Rolle", sagte er, entschuldigte sich aber später - auch per SMS bei Ancelotti. "Das war keine Bewerbung von mir und hatte null aktuellen Bezug", so Nagelsmann.

Hoffenheims Sportdirektor Alexander Rosen sagte: Die Gefahr eines Wechsels sei so gering, er könne gar nicht sagen, wie gering. "Ich würde ja sagen, dass mich das Thema nervt. Aber das tut es nicht mal. Es langweilt mich einfach nur."

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