Buchvorstellung:Nur zehn Jahre Zukunft

Vor exakt 50 Jahren, im Herbst des Jahres 1967, brachte NSU mit dem Ro 80 ein revolutionäres Auto auf den Markt - futuristisch gestaltet, mit einem innovativen Motor unter dem Blech. Doch das Auto konnte sich nicht durchsetzen. 1977 war Schluss.

Von Marco Völklein

Es war im Herbst 1967, als der Automobilhersteller NSU auf der Messe IAA ein fast schon revolutionäres Auto präsentierte. Der Ro 80 setzte Maßstäbe: Autotester schwärmten damals von der Sicherheit und dem Fahrkomfort. Vor allem aber begeisterte die Form: Entwickelt im Windkanal erreichte der Ro 80 extrem gute Werte bei der Aerodynamik. Unter der Motorhaube werkelte zudem ein Wankelmotor, eigentlich eine Erfindung aus den Zwanzigerjahren. Aber erst die NSU-Ingenieure hatten sie zur Serienreife entwickelt.

NSU Ro80
(Foto: Delius Klasing Verlag)

Der Autor Klaus Arth hat nun, 50 Jahre nach dem Produktionsstart, ein Ro-80-Buch vorgelegt. Ausführlich schildert er die Entwicklung, dokumentiert mit zahlreichen Fotos und Skizzen die Geschichte des Autos. Und er berichtet, dass die Tester zwar schwärmten, viele Kunden aber schimpften. Etwa über Antriebsprobleme, weshalb Motoren der ersten Ro-80-Generation teils nach 35 000 Kilometern getauscht werden mussten. Die NSU-Ingenieure bekamen die bauartbedingten Nachteile des Wankelmotors nur zögerlich in den Griff, was den Ruf dieser Technik - und letztlich auch den des Ro 80 - nachhaltig schädigte. Exakt zehn Jahre nach dem Verkaufsstart nahm NSU den futuristischen Wagen wieder aus dem Programm.

NSU Ro80
(Foto: Delius Klasing Verlag)

Klaus Arth: NSU Ro 80 - 50 Jahre Vorsprung durch Technik, 112 Seiten, Delius Klasing, 19,90 Euro

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