Nach dem Mord an der kritischen Journalistin Daphne Caruana Galizia hat die Regierung Maltas eine Belohnung von einer Million Euro für die Aufklärung des Anschlags ausgelobt. "Dieser Fall ist von so außergewöhnlicher Bedeutung, dass er außergewöhnliche Maßnahmen erfordert", hieß es in einem Statement. Und weiter: "Der Gerechtigkeit muss Genüge getan werden, egal was es kostet." Menschen die zur Sache aussagen wollten, könnten "unter den vollen Schutz" der Regierung gestellt werden.
Am Montag war die 53-jährige maltesische Bloggerin und Investigativreporterin durch eine Autobombe getötet worden. Sie hatte auf ihrem Blog Anfang 2016 zwei zentrale Mitarbeiter von Maltas Premier Joseph Muscat unlauterer Finanzgeschäfte bezichtigt. Sie sollen Briefkastenfirmen zur Steuerhinterziehung in Übersee betrieben haben. Wenig später wurden ihre Veröffentlichungen durch die Panama Papers gestützt. Wer die Tat verübt hat, ist nach Angaben der Polizei bislang unklar.
In Maltas Hauptstadt Valetta wollen am Sonntag Tausende Menschen auf die Straße gehen, um die rasche Aufklärung des Mordes einzufordern. Zudem richtet sich die Demonstration gegen korrupte Politiker und Behörden sowie die Unterwanderung des EU-Landes durch kriminelle Organisationen.