Nahverkehr:Wo Pendler von den neuen Tarifen im MVV profitieren könnten

S-Bahnhof in Herrsching; Öffentlicher Personennahverkehr

In manchen Gemeinden sollen die Tarifsprünge etwa beim Umsteigen vom Bus auf die S-Bahn wegfallen.

(Foto: Franz Xaver Fuchs)

Bei der Reform sollen die ärgerlichen Preissprünge in einigen Gemeinden auch im Landkreis wegfallen. Eine Übersicht:

Manche Stockdorfer S-Bahn-Passagiere steigen bislang zunächst ins Auto oder aufs Rad - und fahren nach Planegg. Wenn sie nämlich dort erst in die S 6 Richtung München einsteigen, zahlen sie nur den Fahrpreis für die Innenstadt, also zwei statt vier Streifen auf der Streifenkarte oder bei der Monatskarte nur vier statt fünf Ringe - 78,20 Euro statt 89,30 Euro.

Oder anders herum in Gauting: Fahren Pendler brav mit dem Bus aus einem Ortsteil zur S-Bahn, zahlen sie mehr für die Monatskarte als alle, die erst am Bahnhof einsteigen. Solche Tarifsprünge auf engstem Raum gibt es in einigen Orten im Landkreis - das soll sich ändern.

Die geplante Tarifreform des Münchner Verkehrsverbunds (MVV) wird für Pendler aus einigen Gemeinden im Landkreis womöglich deutliche Verbesserungen bringen. Laut einem internen Papier, das der SZ vorliegt, hat der Verbund derzeit 70 Gemeinden im gesamten Umland definiert, in den alte Tarifgrenzen aufgehoben und ärgerliche Preissprünge abgeschafft werden sollen - oder zumindest keine neue entstehen sollen. Wie hoch die Ersparnisse für Pendler aus diesen Gemeinden konkret sind und ob es überhaupt welche geben wird, ist derzeit noch unklar. Die Gesellschafterversammlung des MVV muss konkrete Preise erst am 24. November abschließend beraten.

Klar ist aber, dass die Tarifreform in jedem Landkreis knifflig werden wird. Denn aus den bisherigen 16 Tarifkreisen sollen nun sieben werden: ein einheitlicher für das Stadtgebiet und einige stadtnahe Umlandgemeinden, sechs für das Umland. Das bedeutet, dass einige Gemeinden sogar einen Ring nach außen rutschen könnten und die Preis dort teurer werden könnten. Das werde sich nicht überall vermeiden lassen, Härtefälle sollen aber vermieden werden. Es soll grundsätzlich das Prinzip gelten "gleicher Preis für alle Stationen einer geschlossenen Siedlung". Und es wird Städte und Gemeinden geben, die von der neuen Tarifeinteilung in jedem Fall profitieren werden.

Die Stockdorfer etwa würden zu den Planeggern auf die Tarifgrenze der Landeshauptstadt rücken. Für ganz Gauting könnte ein Preis auch bei den Monatskarten gelten. Vereinheitlicht würde auch die Starnberger Tarifzone - inklusive Hanfeld und Leutstetten. Die Feldafinger könnten mit den Possenhofenern zusammenrücken. An der S 8 würden die drei Gilchinger Bahnhöfe auf der gleichen Tarifgrenze zusammenkommen. Auch rund um Weßling und Seefeld-Hechendorf soll es keine Tarifsprünge mehr geben.

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