Fans des FC Bayern München haben während des Champions-League-Gruppenspiels beim RSC Anderlecht gegen hohe Eintrittspreise protestiert. Die Bayern-Anhänger warfen beim ersten Eckball vor dem Gästeblock in der 13. Spielminute falsche Geldbündel auf das Spielfeld. Das Spiel wurde für eine Minute unterbrochen. Mit ihrer Aktion wollten die Münchner auf Ticketpreise in Höhe von 100 Euro aufmerksam machen.
"Selbst nach den Maßstäben der generell hochpreisigen Champions League stellt dies für ein Vorrundenspiel eine neue Dimension dar", teilte die Münchner Fan-Initiative Club Nr. 12 in einer umfangreichen Stellungnahme mit. Zahlreiche Bayern-Fans, darunter auch mehrere Ultra-Gruppen, hatten daher auf die Reise nach Belgien verzichtet.
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Appell an die Uefa
Dabei hatte der FC Bayern die Tickets noch subventioniert. Der Klub teilte vor dem Spiel mit, vom RSC Anderlecht 1025 Fanblockkarten erhalten zu haben, darunter 173 Karten zum Preis von 70 Euro und 852 Karten für 100 Euro. Auf die Ticktes zu 100 Euro zahlte der FC Bayern dreißig Euro drauf, sodass alle Fans die Eintrittskarte für 70 Euro kaufen konnten.
"Unabhängig davon, dass auch ein Ticketpreis von 70 Euro vielen Fans nicht angemessen erscheint, möchten wir uns für diese Unterstützung im Namen aller betroffenen Bayern-Anhänger bedanken. Eine Subventionierung von Auswärtstickets durch den eigenen Verein kann jedoch keine langfristige Lösung darstellen", schrieb der Club Nr. 12.
Der Club Nr. 12, der sich als fanklubübergreifende Vereinigung von Bayern-Fans versteht, appelierte an den europäischen Fußballverband, Ticket-Preise für Auswärtsfans bezahlbar zu gestalten. Die Fans kritisieren, dass die Uefa Schlupflöcher in ihren eigenen Regularien lasse, sodass Vereine Auswärtsfans teurere Tickets verkaufen können als Heimfans. Reisen durch Europa seien in der Regel schon kostspielig. Wenn die Ticket-Preise als Kostenfaktor noch dazu kämen, könnten sich viele Fans die Unterstützung des eigenen Teams nicht mehr leisten.