Elektromobilität:Teslas Trick mit den Förderprämien

Mehrere Tesla-Autos des Typ Model S vor der Firmenzentrale in Palo Alto, Kalifornien. (Foto: dpa)

Medienberichten zufolge hat Tesla seinen Kunden mit einem Trick Förderprämien verschafft. Nun wurde das Model S 75D von der Liste der förderfähigen Autos gestrichen.

Der amerikanische Autohersteller Tesla ist aus einer Liste förderfähiger Elektrofahrzeuge gestrichen worden. Das zuständige Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) veröffentlichte am Donnerstag eine aktualisierte Version des Dokuments, in dem Tesla nicht auftaucht ( PDF). Anlass ist offenbar ein Bericht von Auto Bild, der nahelegt, dass Käufer von Tesla-Autos die Förderprämie zu Unrecht kassiert haben könnten.

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Der vermeintliche Trick: Kunden erhalten beim Kauf eines reinen Elektroautos eine staatliche Förderprämie von 4000 Euro. Bedingung ist allerdings, dass das Fahrzeug in seiner Basisversion nicht mehr als 60 000 Euro kostet. Beim Model S 75D ist das der Fall. Zumindest auf den ersten Blick. Denn bei der Basisversion fehlen wichtige technische Extras wie Rückfahrkamera, Spurhalteassistent und Parksensoren.

Für 13 101 Euro kann der Käufer die Assistenzsysteme dazubuchen. Laut Tesla ist dieses Komfortpaket optional. Auto Bild vermutet, Tesla baue das Basismodell gar nicht ohne Extras. Ein Testkäufer der Autozeitschrift hatte online anonym das Basismodell ohne Komfortpaket bestellt. Ein Tesla-Kundenberater habe ihm daraufhin erklärte, das Fahrzeug werde nicht ohne die Extras geliefert, es gehe bei dem Angebot einzig darum, den Umweltbonus einzustreichen.

Tesla weist das zurück. Das Unternehmen spricht von "völlig falschen Anschuldigungen". Das Model S könne auch ohne die entsprechenden Zusatzpakete bestellt werden, teilte der Hersteller mit. Außerdem habe Tesla sich mit der deutschen Regierung darauf geeinigt, dass Käufer des Einstiegsmodells die Prämie erhalten und anschließend ein Upgrade für das Auto kaufen können.

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