AfD:AfD-Parteitag: Patt zwischen Doris von Sayn-Wittgenstein und Georg Pazderski

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Doris von Sayn-Wittgenstein, die AfD-Landesvorsitzende von Schleswig-Holstein (Foto: oH)

Völlig überraschend holt Doris von Sayn-Wittgenstein fast die Hälfte der Stimmen auf dem AfD-Parteitag. Das reicht allerdings nicht - nun ist offen, wie es weitergeht.

Der Favorit als Co-Parteichef schafft es in den ersten beiden Wahlgängen nicht: Georg Pazderski bekommt von den AfD-Delegierten keine Mehrheit. Im ersten Wahlgang lag völlig überraschend mit 49 zu 47 Prozent Doris von Sayn-Wittgenstein sogar vor ihm. Im zweiten Wahlgang kam Pazderski auf 49 Prozent, Sayn-Wittgenstein auf 48 Prozent. Damit hat keiner der beiden Kandidaten die erforderliche Mehrheit erreicht. Nun ist offen, wie es auf dem Parteitag weitergeht.

Zuvor hat die AfD auf ihrem Parteitag in Hannover ihren bisherigen Vorsitzenden Jörg Meuthen im Amt wiedergewählt. Meuthen kam im ersten Wahlgang auf 72,05 Prozent der Stimmen, 24 Prozent der Anwesenden stimmten gegen ihn. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.

Frauke Petry war kurz nach der Bundestagswahl als Parteivorsitzende zurückgetreten. Seitdem hatte Jörg Meuthen die Partei alleine geleitet. Er sitzt nicht im Bundestag, sondern im Stuttgarter Landtag und im Europaparlament. Dass er sein doppeltes Mandat erst zum Jahresende aufgeben will, rief parteiinterne Kritik hervor. Meuthen war 2015 im zweiten Wahlgang gegen vier Mitbewerber mit 62 Prozent der Stimmen gewählt worden.

Wasserwerfer gegen Gegendemonstranten

Gegen den Parteitag in Hannover protestierten Tausende bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Um Blockaden aufzulösen, hatte die Polizei einen Wasserwerfer eingesetzt. Da einige Delegierte wegen der Proteste Probleme hatten, zum Veranstaltungsort zu gelangen, hatte der Parteitag verspätet begonnen.

*Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version hieß es: "AfD wählt Doris von Sayn-Wittgenstein zur Co-Chefin von Meuthen". Das war nicht korrekt, die 49,39 Prozent im ersten Wahlgang für Doris von Sayn-Wittgenstein bei 1,21 Prozent Enthaltungen reichen laut AfD-Geschäftsordnung nicht, um gewählt zu werden.

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