Nachgefragt:Glyphosat-Streit gibt den Ausschlag

Der Bernrieder CSU-Gemeinderat Markus del Fabbro sitzt nun als Fraktionsloser im Gremium. (Foto: Georgine Treybal)

Markus del Fabbro tritt aus der Bernrieder CSU aus

Interview von Sylvia Böhm-Haimerl, Bernried

Der Bernrieder CSU-Gemeinderat Markus del Fabbro ist aus der Partei ausgetreten und sitzt nun als Fraktionsloser im Gremium. Die SZ will von ihm wissen, warum?

SZ: Herr del Fabbro, Sie waren 20 Jahre CSU Mitglied. Warum sind Sie aus der Partei ausgetreten?

Markus del Fabbro: In den letzten Jahren fiel es mir zunehmend schwerer, die Politik der CSU zu vertreten. Insbesondere die Haltung in der Flüchtlingspolitik und der Umweltpolitik wurden für mich weniger akzeptabel. Ich finde es traurig, wenn das "C" im Namenszug der CSU immer häufiger hintenanstehen muss, wenn es um wirtschaftliche Interessen geht. Das Fass zum Überlaufen brachten die Umstände bei der Glyphosat-Zulassung.

Beeinflusst das Ihre Arbeit als Gemeinderat und wie machen Sie jetzt als fraktionsloses Gremiumsmitglied weiter?

Ich denke nicht, dass es meine Arbeit und meine zukünftigen Entscheidungen im Gemeinderat beeinflussen wird. Meiner Ansicht nach sollten sich auf kommunaler Ebene Entscheidungen nicht nach der Parteizugehörigkeit richten.

Gibt es Überlegungen eventuell in eine andere Partei einzutreten oder mit einer anderen Fraktion zusammenzuarbeiten?

Nein.

Sie werden im Gemeinderat einen anderen Platz zugewiesen bekommen. Könnten Sie sich vorstellen weiterhin neben ihren Kollegen von der CSU zu sitzen?

Das kann ich mir gut vorstellen.

Werden Sie bei den nächsten Kommunalwahlen wieder kandidieren?

Da mir die Arbeit im Gemeinderat sehr wichtig ist, kann ich mir eine weitere Kandidatur vorstellen. Ich würde mir wünschen, dass es statt der Partei- und Gruppierungslisten generell eine Bürgerliste für alle Kandidaten gibt.

© SZ vom 13.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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