Rente gegen Einmalbeitrag:Wette auf ein langes Leben

Wer sich eine hohe Einmalzahlung leisten kann und im Alter ein Festeinkommen benötigt, für den kommt die Sofortrente in Frage. Finanztest nennt die besten Angebote.

Die Testsieger

Rente gegen Einmalbeitrag: Wer seinen Ruhestand genießen will, der sollte sich schon früh Gedanken über die richtige Rentenform machen.

Wer seinen Ruhestand genießen will, der sollte sich schon früh Gedanken über die richtige Rentenform machen.

(Foto: Foto: ddp)

Finanztest hat 49 sofort beginnende private Rentenversicherungen gegen einen Einmalbeitrag von 60.000 Euro und einer Rentengarantiezeit von 20 Jahren für Frauen und Männer untersucht. Nur Europa und Debeka erreichten das Finanztest-Qualitätsurteil "sehr gut".

Das Produkt

Eine Sofortrente beginnt unmittelbar nachdem der Einmalbeitrag beim Versicherer eingegangen ist. Der Auszahlungsbetrag setzt sich aus einem garantierten Teil und aus Überschüssen zusammen. Überschüsse erzielt eine Gesellschaft durch Anlagegeschäfte, Kosteneinsparungen und Risikogewinne. Risikogewinne entstehen, wenn die Gesellschaft weniger Renten auszahlen muss als kalkuliert. Überschüsse sind nicht garantiert. Sie können schwanken und sogar entfallen.

Überschüsse erhöhen die Rente

Der Kunde muss sich vor Beginn der Auszahlung entscheiden, wann er von den Überschüssen profitieren will. Besser ist es, sich anfangs nur die Garantierente auszahlen zu lassen. Sie steigt im Lauf der Jahre durch Zuteilung von Überschüssen. Vorteil: Eine einmal erreichte Rentenhöhe bleibt erhalten. Wer sich dagegen sofort die höchste Anfangsrente auszahlen lässt, riskiert später Rentenkürzungen. Denn einen Teil dieser Rente besteht aus erwarteten Überschüssen. Erwirtschaftet der Versicherer geringere Überschüsse als anfangs kalkuliert, zahlt er weniger aus. Die Rente sinkt.

Keine Alternative

Ein sicheres Zusatzeinkommen kann auch ein Bankentnahmeplan liefern. Der Sparer muss, wie beim Kauf einer Sofortrente, einmalig eine Geldsumme einzahlen. Das Geld wird zu einem festen Zins angelegt. Die Auszahlung erfolgt nach einem festen Plan. Problem: Die Bankrente läuft in der Regel nicht länger als zehn Jahre.

Hinzu kommt: Das Geld ist irgendwann weg, wenn der Kunde Summen in gleicher Höhe entnimmt. Lässt der Sparer sein Kapital stehen und hebt nur die Zinsen ab, liegen die monatlich ausgezahlten Beträge deutlich unter denen einer guten Sofortrente. Denn diese erhöht sich über die Jahre durch Überschüsse.

Weiteres Plus: Die Sofortrente ist steuerlich wesentlich attraktiver als ein Bankentnahmeplan und leistet bis ans Lebensende.

Erben gehen oft leer aus

Dafür sind Bankrenten wesentlich familienfreundlicher als Rentenversicherungen. Stirbt der Anleger in der Vertragslaufzeit, erhalten seine Angehörigen das Restguthaben. Bei der Rentenversicherung dagegen fällt das Geld im Todesfall der Versichertengemeinschaft zu. Wer seine Angehörigen besserstellen möchte, muss die Leistung teuer erkaufen. Der Kunde kann

1. eine Rentengarantiezeit vereinbaren. Bis zum Ende dieser Frist wird die Rente auf jeden Fall ausgezahlt, auch wenn der Kunde vorher stirbt. Ist die Garantiezeit abgelaufen, erhalten die Erben nichts.

2. eine Beitragsrückgewähr im Todesfall festlegen. Dann zahlt das Unternehmen seinen Angehörigen das Restkapital einschließlich Überschüssen aus, wenn er stirbt.

Beide Leistungen kosten Rente. 20 Jahre Rentengarantiezeit oder die Beitragsrückgewähr kosten jeweils rund zehn Prozent. Wer seine Sofortrente optimieren will, verzichtet lieber auf jegliche Zusatzleistung und erhält monatlich mehr Geld.

Details dazu lesen Sie in Finanztest 12/2008.

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