Sachsen:Sächsische Polizei entfernt umstrittenes SEK-Logo

Die sächsische Polizei steht wegen eines neuen Panzerwagens in der Kritik. Grund dafür ist eine Bestickung auf den Sitzen in altdeutscher Schrift. (Foto: Dirk Knofe/dpa)

Man wolle das in Teilen der Öffentlichkeit wahrgenommene Bild einer rechten Gesinnung "unter allen Umständen korrigieren", betont ein Sprecher des LKA - und widerspricht sich selbst.

Ein wegen seiner Nähe zur NS-Symbolik heftig kritisiertes Logo des sächsischen SEK soll von den Sitzbezügen eines neuen gepanzerten Polizeieinsatzfahrzeuges entfernt werden. Das teilte das Landeskriminalamt in Dresden mit. Der Entschluss sei "unabhängig von der laufenden öffentlichen Diskussion" getroffen worden, betonte LKA-Sprecher Tom Bernhardt.

"Auch wenn das Logo weder Ausdruck einer rechten Gesinnung ist noch anderweitige ideologische Attitüden erkennen lassen soll, ist der in Teilen der Öffentlichkeit wahrgenommene Kontext unter allen Umständen zu korrigieren", sagte Bernhardt. Dass diese Entscheidung ohne den Druck und die Kritik aus der Öffentlichkeit gefallen ist, wie vom LKA-Sprecher zuvor betont, ist dann doch schwer zu glauben.

Am Wochenende war bekannt geworden, dass die Sitzpolster des gepanzerten Einsatzfahrzeuges "Survivor R" mit einem Logo bestickt sind, das seit 1991 zwar als Symbol des sächsischen Spezialeinsatzkommandos genutzt wird - aber nach LKA-Informationen "nur zur internen Verwendung" bestimmt ist. Es zeigt - geflügelt und umringt von einem Lorbeerkranz - ein gekröntes und von zwei Löwen gehaltenes sächsisches Wappen. Darüber und darunter stehen in einer an Fraktur erinnernden gebrochenen Schrift die Wörter "Spezialeinsatzkommando" und "Sachsen". Fraktur war über Jahrhunderte die verbreitete Druckschrift und fand noch zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus als sogenannte "deutsche Schrift" vielfach Anwendung.

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