Bergsteigen:LMU-Professor seit elf Tagen in Japan verschollen

Lesezeit: 1 min

  • Martin Hofmann befand sich auf einer Bergtour am Mount Nikko Shirane in Japan, als er am 21. Januar von einem Schneesturm überrascht wurde.
  • Der Informatik-Professor ist seitdem verschollen. Die Suche nach ihm konnte wetterbedingt erst am Mittwoch begonnen werden.
  • Innerhalb eines Tages sind etwa 50 000 Euro an Spenden für die Bergung zusammengekommen.

Von Isabel Bernstein

Seit elf Tagen wird der Münchner LMU-Professor Martin Hofmann an einem Vulkan in Japan vermisst. Er befand sich am 2580 Meter hohen Mount Nikko Shirane auf einer Bergtour, als er von einem Schneesturm überrascht wurde und nicht mehr ins Tal zurückkehrte. Seither fehlt jede Spur von dem 52-Jährigen. Weil das schlechte Wetter über Tage anhielt und die Bedingungen für die Rettung zu gefährlich waren, konnte erst am Mittwoch, also zehn Tage nach dem Verschwinden, damit begonnen werden, nach Hofmann zu suchen.

Die Ludwig-Maximilians-Universität bestätigte, dass der Professor vermisst wird. Man sei in großer Sorge, sagte Heinrich Hußmann, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Informatik, an dem Hofmann arbeitet: "Wir vermissen ihn sehr und hoffen, ihn bald wiederzusehen."

Seine älteste Tochter Johanna hat im Internet eine Spendenaktion gestartet, um die Rettung oder Bergung ihres Vater finanzieren zu können. Innerhalb eines Tages kamen 50 000 Euro zusammen. Unter den mehr als 900 Spendern sind viele Mitarbeiter und Studenten der LMU und internationale Kollegen. "Meine Mutter ist am Boden zerstört und muss stark sein für meine kleine Schwester und meinen Bruder, sie muss immense Kosten für die Rettung tragen, besonders wenn mein Vater nicht zurückkommt", schreibt die Tochter auf gofundme.com.

Die Hoffnung der Retter ist, dass sich Hofmann in eine Nothütte retten konnte, die unterhalb des Gipfels liegt. Der Informatik-Professor verweilte für eine Konferenz auf der japanischen Insel Honshu, als er am 21. Januar den Vulkan besteigen wollte. Wahrscheinlich, so ein Sprecher der Agentur HotDot Communications, die die Pressearbeit für die Spendenseite übernommen hat, war der Grafinger alleine unterwegs. Der Vulkan gilt in Japan als beliebtes, nicht allzu gefährliches Trekking-Ziel, auf den auch eine Bergbahn führt.

© SZ vom 02.02.2018 / imei - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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